57
Fehlen von Nachbesserungen. Zur Vollständigkeit der Schrift
gehört die Vollständigkeit der Wörter und die der Zeilen.
Es darf kein Buchstabe im vollkommenen Worte fehlen und an
ihm keine Korrektur angebracht sein. Auch mufs das Wort eine
bestimmte Sichtung einhalten, mögen in den es zusammensetzenden
Buchstaben noch so viele Diskontinuitäten und Anomalien der
Länge und Breite der Striche Vorkommen. Die Vollständig¬
keit der Zeilen wird durch die Abstände der Wörter von¬
einander, also die Art der Unterbrechung der Federbewegung,
nicht durch ihre Richtung und Länge und die Breite der Striche
bestimmt, sowie durch Einhalten einer bestimmten Länge der
Zeile. Kein Wort darf fehlen, keines widersinnig verdoppelt sein.
4. Die G-röfse der Schriftzeichen wird durch die Länge
des Federzuges in jeder seiner Richtungen und die Gröfse der während
seiner Pausen von der Federspitze übersprungenen Strecke be¬
bestimmt. Hier wären gesondert zu betrachten:
die Ungleichheit der Buchstabengröfse,
die Ungleichheit der Gröfse äquivalenter Buchstabenteile,
die Abstände der Buchstabenteile voneinander,
das Gröfsenverhältnis derselben,
der Flächenraum, welchen das einzelne Schriftzeichen be¬
ansprucht, das Buchstabenareal,
die absolute Länge der Striche im einzelnen Schriftzeichen,
die Krümmungshalbmesser seiner Bogenlinien.
5. Die Grund- und Haarstriche, d. h. der Grad der
Federspaltung beim Aufdrücken und die Ungleichheit der Strich¬
breite beim stärkeren Neigen der Feder gegen die Schreibfläche.
Die Breite der Federstriche ist auch noch abhängig von der
Richtung derselben, sofern in der Regel Grundstriche nach
aufwärts und nach links beim gewöhnlichen Schreiben schwer
zu stände kommen.
6. Die Schriftlage, hei gegebener Lage der Schreibfläche,
allein von der Richtung der Federhewegung abhängig.
7. Die Richtung der Zeilen hängt zwar von der Richtung
der Schreibbewegung und der Lage der Sehreibfläche ab, ist
aber von der Scbriftlage innerhalb weiter Grenzen unabhängig.
Streng genommen gehört die Richtung der Zeilen, d. h. die
Gröfse des Winkels, welchen die geschriebene Zeile mit der vor¬
gezeichneten oder ideellen, dem oberen und unteren Rande der