Volltext: Zur Psychologie des Schreibens: Mit besonderer Rücksicht auf individuelle Verschiedenheiten der Handschriften

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erworben (Michons écriture fabriquée und appliquée). In vielen 
Manuskripten wechseln alle drei Schriftlagen miteinander ab: 
manchmal sogar in einem einzelnen Worte, z. B. in der vor¬ 
stehenden Handschrift in „somatic“, ferner in 
In Briefen ist sehr oft der Anfang oder die ganze erste 
Seite steil, die letzte Seite oder deren Schlufszeile rechts¬ 
schräg geschrieben. Es kommt auch, namentlich in Briefen 
aus England und Amerika, häufig bei einzelnen kleinen Buch¬ 
staben, wie e, nt, n, r, mitten im steilen oder rechtsschrägen Wort 
die linksschräge Lage ausgeprägt vor. Was aber noch besonders 
bemerkt werden mufs, das ist die kontinuierliche Änderung der 
Neigung der Langbuchstaben, welche dadurch konkav, konvex 
oder wellig (schlangenförmig) werden. Diese nicht eben häufige 
individuelle Eigentümlichkeit erstreckt sich auch auf die nur 
nach oben und die nur nach unten gehenden Langbuchstaben und 
die Majuskeln. Sie verleiht der Handschrift ein sonderbares Ge¬ 
präge, welches sogleich auffällt. 
Der Neigungswinkel variiert- innerhalb eines rechten, und 
zwar bei der gewöhnlichen rechtsschrägen Schrift zwischen 75° 
und 25°. Am häufigsten ist eine Schriftlage zwischen 50° und 
35°. Nach meinen Messungen werden einerseits 80° öfter, 
andererseits 20° nur sehr selten erreicht, und von einer bis 18°
	        
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