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scheinlich, dafs in allen Fällen diese auffallende Schreibweise
nicht einen Mangel an Aufrichtigkeit, sondern eine starke Neigung
zu zweifeln verrät. Der Erfolg wird bezweifelt, aber auch der Mifs-
erfolg. An Mut, Eifer, Interesse fehlt es nicht, auch nicht an
Selbstvertrauen, aber man ist auf ein Scheitern des Lieblings¬
planes gefafst, wird sich über die Erfüllung eines langgehegten
AVunsches freuen, für den Fall, dafs er nicht erfüllt werden sollte,
deprimiert sein, jedoch bald eine neue Arbeit hoffnungsvoll in
Angriff nehmen und zwar um so eher, je mehr die ganze wellige
Zeile eine Tendenz nach oben hat, mit mehr Skrupeln, wenn sie
etwas abwärts gerichtet ist.
Übrigens zeigt auch jede ganz geradzeilige Schrift, wenn sie
auf nicht liniiertem Papier steht, allemal kleine Abweichungen
nach oben und unten innerhalb der langen Wörter, welche man
erkènnt, wenn man das Blatt um 90° dreht und mit dem Längs¬
rande abwärts neigt. Dann sieht man mit einem Blick über die
ganze, die Zeile zusammensetzende Buchstabenreihe hinweg, ohne zu
lesen, und erkennt in langen Zeilen bald viele kleine, bald wenige
ausgedehnte Erhebungen und Senkungen der Silben und Wörter.
Selbst der Beharrlichste ist nicht frei von Zweifeln über das Ge¬
lingen seines Werkes, und dieser Zweifel spiegelt sich in der
beschriebenen Weise im Manuskript ab, und zwar nicht etwa
nur in dem eilig und nachlässig, sondern auch in dem aufmerksam
und sorgfältig geschriebenen.
Alle hier besprochenen Abweichungen der Zeilenrichtung von
der Horizontalen finden sich in den normalerweise horizontalen
Strichen der T und t, der A und F, in den Gedankenstrichen
und den zum Unterstreichen verwendeten, sowie in den ver¬
längerten Endstrichen der kleinen Buchstaben wieder. Die Inter¬
pretation ist dabei überall dieselbe wie die der Schwankungen in der
Zeilenrichtung, wie schon aus den früher erörterten Fällen hervorgeht
(S. 112. 117). Nichtsdestoweniger haben die meisten Graphologen,
Miohon an der Spitze, speziell aus der Richtung des Querstrichs
im t eine ganze Reihe von psychischen Eigenschaften diagnostizieren
wollen, welche in keinem Zusammenhang mit der immer aufs
neue sich bewährenden Deutung der Richtung anderer Striche
(Endstriche, Gedankenstriche) und der Zeilen stehen. Da ich
diese einseitige Interpretation der Richtung der f-Querstriche nach