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ein Zeichen von Redseligkeit sein und eine Neigung verraten,,
sehr viel zu sprechen, eine Liebhaberei an leichter Konversation
mit wenig gründlichem Denken, wogegen die gänzlich schmuck¬
losen Majuskeln sich mehr bei dem Einsiedler finden, für den
das Denken und das Alleinsein einen gröfseren Reiz hat, als
Gespräche mit Fremden oder mit den Angehörigen.
Selbstverständlich häufen sich bei gesprächigen Menschen
auch die Zeichen der Heiterkeit mehr als bei den schweigsamen.
Namentlich findet man bei ihnen die gebogenen Anstriche öfter,
z. B. in den folgenden Proben:
An fast allen Majuskeln kann dieses Zeichen von Lustigkeit,
an Übermut grenzender Munterkeit angebracht sein. Wenn aber
der Anstrich ganz gerade, lang und dünn ist und sich auch bei
Minuskeln zu Anfang der Wörter findet, wie z. B. in der Schrift
S. 30, dann bezeichnet er nicht Heiterkeit, Witz, Humor, sondern
eine starke Neigung zum Widersprechen, eine Lust am Opponieren,
eine oft mit Scharfsinn gepaarte unüberwindliche Tendenz zu
kritisieren, also eine aggressive Natur.
Am T und P findet sich dieser Anstrich, und der Endstrich
der beiden r endigt entsprechend sehr spitz. Aber schon das
regelmäfsige Vorkommen von spitz endigenden horizontalen t-Quer-
strichen, von .F-Strichen (oben und in der Mitte), von durchgezogenen
(i-Striehen, von Accenten statt Punkten findet man oft bei
kritisch veranlagten Individuen. Diese Querstriche können, wie
die geraden Anstriche, besonders im t auch von unten links nach
oben rechts gehen. Sie lassen dann auf eine Neigung zu kaustischem
Witzeln schliefsen. Sind die Anstriche und Querstriche aber
lang und steil nach oben rechts gerichtet und letztere am Ende