Volltext: Erster Theil: Physiologie des Gesichtssinns, Erster Theil: Dioptrik. Nebenapparate des Auges (3)

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Fick, Physiol. Optik I. 3. Cap. Numerische Bestimmung etc. 
q nach vorn, der Bildabstände p* nach hinten geht und die Rech¬ 
nung sehen lässt, dass p* und q entgegengesetztes Zeichen haben, 
ihr absoluter Werth aber sich nur um die sehr kleine Grösse 
n 
unterscheidet, so zeigt sich, dass der Bildpunkt, den die beiden 
Brechungen an den Grenzen der Hornhautsubstanz hervorbringen, 
mit dem Objektpunkt fast genau zusammenfällt. Objektpunkt aber 
war das Centrum des in der kapillären Schicht vor der Hornhaut sich 
fortpflanzenden Strahlenbündels. Man sieht also, dass die aus der 
Luft kommenden Strahlenbündel in der wässrigen Feuchtigkeit fast 
genau ebenso verlaufen, als wenn man sich dieselbe bis an die vordere 
Hornhautfläche erstreckt denkt. Diese letztere Annahme kann man 
also getrost machen, was die weiteren Betrachtungen wesentlich ver¬ 
einfacht. Doch mag noch hervorgehoben werden, dass diese Ver¬ 
einfachung nur zulässig ist für Strahlenbündel, deren Centrum nicht 
sehr weit von der vorderen Hornhautfläche liegt, denn die Annähe¬ 
rung beruht ja darauf, dass die Grössen 
(n-l)-« und (n — 1) «* + "* 
r riQ 
gegen 1 vernachlässigt werden, was nur angeht, wenn 
nicht sehr gross sind. Sie gilt also eigentlich nicht mehr, wenn q 
sehr gross ist, was bei Strahlenbündeln der Fall sein wird, die von 
Punkten in der Luft sehr nahe am Auge ausgegangen sind, und die 
also in der kapillären Schicht an der vorderen Hornhautfläche nahezu 
parallelstrahlig sein werden. Solche Strahlenbündel kommen indessen 
beim Sehakt im engeren Sinne des Wortes nicht in Betracht. 
Jetzt muss zunächst die Entfernung des Scheitels der vorderen 
Linsenfläche vom Hornhautscheitel bestimmt werden. Um dies am 
Lebenden ausführen zu können, hat Helmholtz ziemlich verwickelte 
Methoden angewandt, denen der folgende Gedankengang zu Grunde 
liegt. Erstens lässt sich ganz exakt nachweisen, dass, wie schon 
oben bemerkt wurde, der Pupillenrand der vorderen Linsenfläche 
unmittelbar anliegt. Wenn man nämlich einen sehr starken Licht¬ 
kegel, etwa von einer hellen Lampenflamme, durch eine Konvexlinse 
in das Auge fallen lässt, so erscheint die Linse graulich getrübt, in¬ 
dem in der starken Beleuchtung die Grenzen zwischen den Form¬ 
elementen derselben hinlänglich viel Licht zerstreuen, um sichtbar 
zu werden. Wäre nun die Pupillarebene von der vorderen Linsen-
	        
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