Yergrösserung bei Beobachtung im reellen Bilde.
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— a wäre, wenn wir wie oben mit x den Abstand zwischen Netz-
x
haut nnd dem Knotenpunkte von A bezeichnen. Dieses reelle Bild
dient nun der Linse B als virtuelles Objekt. Setzen wir die Linse,
wie oben angenommen, um ihre Brennweite f abstehend vom Kno¬
tenpunkte des beobachteten Auges abstehend voraus, so ist der Ab¬
stand x des reellen Bildes, das sie von dem ipn b — f von ihr ab¬
stehenden virtuellen Objekte entwirft, zu berechnen aus der Gleichung
T + -(b-n =7 oder*=
f(b-f)
Die Länge ö dieses Bildes ist also
f<!> - f)
fiP — f)
Da aber gemeiniglich Linsen von kurzer Brennweite angewandt wer¬
den, also f meist klein gegen b ist, so wird ô nahezu
X
sein. Da x ungefähr 15 mm. beträgt, wird also für f — 30 mm., ô
= 2 a, für f — 45 mm. ö = 3 a, für f— 60 mm. ô = 4 a sein, d. h.
das schliesslich sichtbare reelle Bild des Netzhautstückes ist in Wirk¬
lichkeit 2-, 3- und 4 mal so gross als das Objekt, wenn eine Linse
von 30, 45 und 60 mm. Brennweite vor das beobachtete Auge gesetzt
wird. Wollte man die Yergrösserungszahl hier nach demselben Prin¬
cipe berechnen wie oben S. 132, so hätte ippn den Gesichtswinkel,
unter welchem ö von C aus erscheint, nämlich
zu dividiren durch den Gesichtswinkel, unter welchem a in 8 par. Zoll
oder 216 mm. Entfernung erscheint, d. h. dies giebt ^
Wäre die»Sehweite d des Auges C selbst gerade 216 mm., so stimmt
die so berechnete Yergrösserungszahl natürlich mit der reellen Yer¬
grösserung überein.
Um für diese Beobachtungsart aus der Ferne im verkehrten re¬
ellen Bilde zu beleuchten, kann man wieder eine Glasplatte schräg
vor C setzen und an geeigneter Stelle eine Lampe, deren Reflex
durch B in das Auge A fällt. Diese Combination ist mit einigen
Besonderheiten verwirklicht in dem Augenspiegel von Engelhardt.
Wenn man zur Beleuchtung den durchbohrten Hohlspiegel ver¬
wendet, so wird er dicht vor C so gehalten, dass er das reelle Bild
einer grossen und hellen Lampenflamme gerade auf die Linse B wirft.