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die Organismen darbieten, zu Zellenmembranen u. s. w. ge¬
worden.
8) Die Versuche an den Kry stallen beweisen, dass ein
Stoffwechsel von chemischer Natur im festen Kohäsions¬
zustande der organischen Materie stattfinden könne, ohne
dass die Form daruntnr leidet, dass eine mechanische Im¬
bibition oder Infiltration nicht stattfindet und dass die Ver¬
bindungen der Krystalle mit den verschiedenen flüssigen
Stoffen, so lange die Form sich erhält, keine Analogie mit
einfachen Auflösungen darbietet. Dasselbe haben wir nun¬
mehr auch bei den festen organisirten Bestandteilen der
organischen Materie vorauszusetzen. Sie können einem Stoff¬
wechsel unterliegen der chemischer Natur ist und bei wel¬
chem die Form sich erhalten kann. Desgleichen ist nicht
bewiesen, dass die festen organisirten Bestandteile homogener
Beschaffenheit mechanisch durch Imbibition und Infiltration mit
flüssigen Stoffen sich verbinden oder nach Analogie einfacher
Ablösungen letztere aufnehmen. Die diesen Ansichten zum
Grunde liegenden Erscheinungen sind dieselben, die auch
bei den Albuminat-Krystallen beobachtet werden und lassen
hier keine andere Beziehung zu als auf einen chemischen
Prozess.
9) Wird die feste organische Materie als Scheidewand
zwischen zwei Flüssigkeiten gestellt, die zu einander und
zu ihr selbst eine chemische Verwandtschaft besitzen, so
werden notwendig die Erscheinungen der Endosmose und
Exosmose auftreten und es kann und wird schliesslich eine
Ausgleichung beider Flüssigkeiten eintreteu. Die Scheide¬
wand jedoch vermittelt diesen Prozess nicht als poröse Tren¬
nungswand, sondern durch ihre chemische Aktion. Ebenso
verhält sich auch eine Zelle mit ihrem Inhalt durch ihre
Zellenmembran zu den umgebenden chemisch auf sie ein¬
wirkenden Stoffen.
10) Bei den Versuchen über Endosmose, Exosmose,
Imbibition, Infiltration mit tierischen Häuten ist die Scheide-