199
glückt ist, so kann zur grossem Sicherheit nicht ganz die
Frage umgangen werden, ob die vorliegenden tetraedrischen
Körper nicht etwa als Kunstprodukte anzusehen seien, die
durch irgendwelche, allerdings sehr günstige Druckverhält-
nisse erzeugt wären, oder gar vielleicht als tetraedrische
Zellen daständen. Beides muss ganz entschieden verneint
werden. Die Krystalle sind nämlich von der verschieden¬
sten Grösse, und unveränderlich zeigt sich nur die Grösse
der Winkel. An ihrem Fundorte lagen sie zwar öfters
ziemlich dicht gedrängt, doch fehlte seiten eine geringe
Zwischenmasse von Schleim und Epithelialzellen, so wie
andrerseits grosse Strecken vorkamen, wo sie ganz zerstreut
sich vorfanden. Ihre Substanz ist vollkommen homogen,
durchscheinend, ohne irgend welche Spur oder Andeutung
einer zellenartigen Beschaffenheit. Es ist mir sogar gelun¬
gen, einzelne grössere Krystalle (etwa Linie im Durch¬
messer) mit der Staarnadel zu durchschneiden. Die Stücke
und Hälften veränderten sich nicht weiter, sie sanken nicht
zusammen, sie erschienen unter dem Mikroskop ebenso ho¬
mogen und von dem Ansehen solider Körper, wie die gan¬
zen Krystalle. Alles, was ich über das Verhalten unver¬
sehrter Krystalle bei mechanischen und chemischen Einwir¬
kungen zu berichten habe, das gilt ebenso von den einzelnen
Stücken derselben. Auch der Gedanke, dass man es hier
mit Afterkrystallen oder Pseudomorpliosen zu thun habe,
lässt sich durch keine nur einigermaassen haltbare Erschei¬
nung begründen und weiter besprechen. Hiernach wäre zu¬
nächst das Faktum festzuhalten, dass die Natur der Körper
als Krystalle nicht bezweifelt werden kann.
Der chemischen Konstitution nach sind die Krystalle
für eine ei weissartige oder proteinartige Substanz zu halten.
Es scheint passend, die hauptsächlichsten Momente, auf
welche sich diese Ansicht stützt, hier voranzuschicken. Zu
einer quantitativen Elementar-Analyse war nicht hinläng¬
liche Stoffmenge vorhanden. Auf dem Objektträger der Glüh-