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lieh mit Wasser übergossen wird. Nur das Voiumen und
die Farbe verratben die Veränderungen der Krystalle.
9) Verhalten der Krystalle bei abwechselnder Behandlung
mit den verschiedenen Säuren, mit Alkalien und Wasser. —
Salpetersäure ausgenommen.
Die bisherigen Versuche, weiche einzeln bei verschie¬
denen Krystallen angesiellt waren, lassen sich an einem
einzigen Krystall in beliebiger Abwechselung durch mehrere
Stunden hindurch in Anwendung bringen. Um Wirkungen
zu erzielen hat man darauf zu achten, dass man nach einer
Säure entweder eine stärkere Säure oder Wasser und Alka¬
lien, nach einem Alkali entweder ein stärkeres Alkali oder
Wasser und Säuren dem zur Beobachtung vorliegenden Kry¬
stalle zuleitet. Des Beispiels wegen führe ich folgende Ver¬
suchsreihe an. Ein Krystall, durch einprocentiges Kali ver¬
ändert, wurde in einem Zeiträume von vier Stunden nach¬
einander mit folgenden Substanzen in Verbindung gebracht:
Essigsäure, Wasser, Schwefelsäure, Kali iOpCt., Wasser,
Jodlösung, Phosphorsäure, Wasser, Gerbsäure, Ammoniak
10 pCt., Kali 50p€t., Wasser, Essigsäure, Wasser. Die
Wirkungen der angewendeten Substanzen sind konstant ge¬
nau dieselben wie sie im Vorhergehenden bei unmittelbarer
Behandlung verschiedener Krystalle mit diesen Stoffen be¬
schrieben wurden. Die Säuren werden durch Alkalien und
Wasser den Krystallen entzogen und durch stärkere Säuren
aus der Verbindung getrieben; die Alkalien treten zu den
hinzugeleiteten Säuren. Das Kali vertreibt das Ammoniak
und nimmt in der Lösung (IOpCt. und 50pCt.) bis zu einer
bestimmten Grösse Wasser auf. Nach Entfernung der Säu¬
ren durch Alkalien oder umgekehrt geht der Krystall mit
der im Ueberschuss zurückbleibenden Substanz eine neue
Verbindung ein. Die Erscheinungen, aus welchen wir auf
die Wirkungen der angewendeten Substanzen schliessen, be¬
ziehen sich auch hier nur auf das Grössenverhältniss und die
färbe. Es treten jedesmal diejenigen Veränderungen in der