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stalle irgend eine Säure, eo wiederholen sich genau diesel¬
ben Erscheinungen. Die Krystalle zeigen plötzlich die nor¬
male Grösse und übrigen Eigenschaften, mit Ausnahme der
Farbe, die sich auch hier, wie bei Entfernung der Säuren,
nicht vollkommen wiederherstellt und einen Sticli ins Bräun¬
liche erhalten hat; unmittelbar darauf verändern sie sich
grade so, wie wenn die ange wendete Säure unmittelbar auf
den Krvslail eingewirkt hätte.
Aus diesen Versuchen folgt, dass die Krystalle
die mit ihnen verbundenen Säuren an Alkalien, und ihre Al¬
kalien an hinzugeleitete Säuren leicht abgehen, indem sie
gleich darauf mit der etwa überschüssigen Säure oder dem
Alkali neue Verbindungen eingehen. Die dabei stattfindenden
Veränderungen beziehen sich auch hier nur auf Farbe und
Volumen; die Gestalt der Krystalle bleibt vollkommen die¬
selbe und die übrigen Eigenschaften haben wenigstens keine
wahrnehmbare Veränderung erlifien.
8) Wird zu den mit einer Säure oder einem Alkali ver¬
bundenen Krystallen eine selbst leicht zersetzbare Salzlösung
hinzugeleitet, so wird im Allgemeinen keine Erscheinung
deutlich bemerkbar, die auf eine gegenseitige Einwirkung
Bchliessen lässt. Nur ein einziger Fall macht eine Ausnahme.
Fügt man nämlich zu Krystallen, die durch zehnprocentige
Kalilösung vergrössert sind, konzentrirte Glaubersalzlösung,
so verkleinern dieselben sich plötzlich bis nahe auf die nor¬
male Grösse und zeigen eine ähnliche Färbung, wie bei der
Verbindung mit dem fünfzigprocentigen Kali. Es war unter
diesen Umständen zu vermutlien, dass das Glaubersalz der
Kaliverbindung des Kryslalles nur Wasser entzogen habe,
und ein zweiter Versuch bestätigte dieses. Werden nämlich
die so veränderten Krystalle mit Wasser behandelt, so ver-
grössern sie sich alsbald um 0,5 des ursprünglichen Durch¬
messers, also grade so, wrie wenn ein Krystall in seiner
Verbindung mit zehn- oder fünfzigprocentigem Kali nachträg-