Volltext: Erster Theil: Blut und Blutbewegung (4)

Hämodrometer, Hämotachometer, Hämodromographen, Stromuhr. 303 
Streifen Papier schreibt, und erhält so einen Hämodromographen. Modi- 
ficationen dieses Instrumentes wurden von Chauveau 1 construirt, bei den¬ 
selben werden die Bewegungen des hydrometrischen Hebelchens über¬ 
tragen auf die Membran einer MAREv’schen Trommel, die mit einer 
Registrirtrommel communicirt wird. An den Hämodromographen ist ein 
Röhrchen senkrecht angesetzt (Fig. 41), bestimmt 
zur Communication mit einem elastischen Mano- ! 
i 
meter (s. oben S. 235. Fig. 22), so dass Druck und 
Geschwindigkeit gleichzeitig angeschrieben werden 
können. Einen auf dem Princip der Purox’schen 
Röhre beruhenden registrirenden Geschwindig¬ 
keitsmesser hat Marey2 angegeben. Die Hämo¬ 
dromographen sind vorzüglich bestimmt, um die 
raschen Schwankungen der Geschwindigkeit, die 
mit den Phasen des Herzschlages einhergehen, 
zu verzeichnen. Ftir absolute Bestimmungen 
müssen sie empirisch graduirt werden. 
Das beste, bisher zur Bestimmung der ab¬ 
soluten Geschwindigkeiten erfundene Instrument 
ist die Stromuhr Ludwig’s3, entfernt an Volkmann’s 
Instrument erinnernd, hat sie doch eine ganz an¬ 
dere Bestimmung. Es sollen damit die in be¬ 
stimmten Zeiten durch einen Gefässquerschnitt 
strömenden Blutvolumina ausgemessen, also der 
Strom geaicht werden. Aus dem für die Zeit¬ 
einheit bestimmten Stromvolumen, dividirt durch 
den Gefässquerschnitt, ergiebt sich dann die Ge¬ 
schwindigkeit. Die Stromuhr (Fig. 42) besteht 
aus zwei eiförmigen Hohlkörpern aus Glas KK\ 
deren Körperinhalt genau bekannt und in beiden 
gleich ist. Die zwei Gefässe setzen sich röhren¬ 
förmig nach oben fort und gehen durch eine uför¬ 
mige Biegung direct in einander über. An der 
convexen Seite des Bogens sitzt ein kurzes, ver- 
schliessbares Abzugsrohr 0. Die unteren Enden 
der zwei Gefässe werden von den Enden zweier 
Metallröhren m?n} umfasst, deren andere Enden 
in die Canülen H und C übergehen, die in die En¬ 
den der durchschnittenen Arterie eingefügt wer¬ 
den. Die Metallröhren sind an einer Stelle ihres 
Verlaufes durch einen scharfen Querschnitt unter¬ 
brochen. Mit den in diesem Schnitte zusammentref¬ 
fenden Enden sind sie genau in correspondirender 
Lage, und zwar die zwei oberen Enden in eine pp1, 
die zwei unteren Enden in eine zweite Metallscheibe ssl eingelassen. Die 
zwei Scheiben passen mit genauen Schliffen auf einander. Wird nun der 
Fig- 42. 
1 Marey, La method, graph, p. 235. 637. Paris 1878. 
2 Marey, Travaux du lab. 1875. p. 347 ; La méthod. graph, p. 238. Paris 1878. 
3 Dogiel a. a. O.
	        
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