Volltext: Erster Theil: Blut und Blutbewegung (4)

Angiograph v. Landois, Transmissionssphygmogr., Hydrosphygmogr. v. Franck. 259 
Trommel, wie bei den Pansphygmographen von Brondgeest1 oder Druck¬ 
feder und Trommel wie bei den Polygraphen von Mathieu & Meurisse2, 
Grunmach3 und Knoll4, deren wir beim Herzstoss Erwähnung thaten (s. 
oben S. 188 u. 189 und Fig. 8 C, D und E)\ statt der Trommel kann auch 
eine offene luftdicht über der pulsirenden Arterie aufgesetzte Kammer 
verwendet werden (Klemensiewicz 5). 
Der Transmissionssphygmograph von Marey6 (Sphygmograph à trans¬ 
mission) enthält als Anlegeapparat einen Sphygmographen mit elastischer 
Feder, genau so eingerichtet, wie wir ihn früher (S. 256 Fig. 25) kennen 
gelernt haben, nur ist der das Uhrwerk tragende Fortsatz des Grundrah¬ 
mens sammt diesem entfernt und dafür über dem Grundrahmen eine Ma- 
REY’sche Trommel befestigt, welche mittelst 
eines ein Zahnradsegment tragenden Winkel¬ 
hebels und der in dieses Zahnrad eingreifen¬ 
den BEHiER’schen Zahnstange mit der die Pe- 
lotte tragenden Feder in Verbindung steht. 
Die Transmissionssyphmographen haben den 
Vortheil, dass sie leicht an den verschiedensten 
Arterien applicirt werden können und dass man 
damit lange dauernde Beobachtungsreihen an¬ 
stellen kann, da die Sphygmogramme an den Cy¬ 
linder des Kymographion, oder andere von mit 
Foucault’- oder ViLLARCEu’schem Regulator ver¬ 
sehenen Uhrwerken getriebene Cylinder oder auch 
an endloses Papier angeschrieben werden können. 
Die Uebertragung durch die Luft auf eine 
MAREy’sche Registrirtrommel ist auch verwendet 
bei den von Mosso7 also genannten Hydro- 
sphygmographen. Die Anlegeapparate beruhen 
aber bei diesen Hydrosphygmographen auf einem 
wesentlich anderen Principe als bei den ge¬ 
nannten. Diese Anlegeapparate sind entnommen 
den später zu erwähnenden Plethysmographen. 
Der in Fig. 27 abgebildete einfache Apparat 
von Franck8 kann das Princip erläutern. In ein Cylinderglas, welches mit 
Wasser gefüllt und mit einer Kautschukmembran verschlosson ist, wird durch 
einen Schlitz der letzteren die Hand eingebracht, die, um möglichst ruhig 
gehalten zu werden, einen hantelförmigen Körper umfasst. Die Kautschuk- 
membran ist durch den mit Ausschnitt für den Vorderarm versehenen 
Metalldeckel d immobilisirt, durch den Metalldeckel und ein correspon- 
direndes Loch in der Membran ist die Kugelröhre k gesteckt, in welche 
1 Brondgeest, Onderzoekingen g. i. h. physiol. Labor, d. Utrecht. Hoogesch. 
D. R. II. p. 326. 1873. 
2 Mathieu et Meurisse, Arch. d. physiol, sér. 2. II. p. 257. 1875. 
3 Grunmach, Berliner klin Woch. 1876. S. 473. 
4 Knoll, Prager med. Woch. 1879. Kr. 21. 
5 Klemensiewicz, Sitzgsber. d. Wiener Acad. LXXIV. (3) S. 487. 1876. 
6 Marey, Travaux du lab. 1875. p. 343: La méth. graph, p. 284. Paris 1878. 
7 Mosso, Die Diagnostik des Pulses. Leipzig 1879. 
8 Francois-Frank, Travaux du lab. de M. Marey. 1876. p. 1. 
Fig. 27. 
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