Höhe cler Schliessungswelle ; Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Wellen etc. 221
Verbindung’ von 6 solchen Explorateuren mit eben so vielen Registrir-
trommeln hat Marey beschrieben. Wir verweisen in Bezug auf diese
Methoden auf das früher (S. 151 u. f.) Vorgebrachte und werden noch bei
dem arteriellen Blutstrome näher darauf eingehen. Die Geschwindigkeit
der Fortpflanzung der Wellen in elastischen Schläuchen ist also nicht
unbedeutend und daraus ergiebt sich, dass die Wellenlänge ebenfalls
nicht unbeträchtlich ist. Nimmt man an, dass das Eintreten von Flüssig¬
keit in den elastischen Schlauch durch 1]a Secunde andauert, so ergeben
sich bei der oben mitgetheilten Fortpflanzungsgeschwindigkeit Wellen von
3.33—6 Meter Länge. Ueber die Abhängigkeit der Fortpflanzungsge¬
schwindigkeit der Wellen vom Druck der Flüssigkeit, spec. Gewicht der¬
selben, Elasticitâtscoëfficient und Dicke der Wandung und vom Durch¬
messer des Schlauches waren nur wenige und widersprechende Angaben
vorhanden, bis Moens das Gesetz dieser Abhängigkeit in nachstehender
Form1 ausdrückte
Vp = 0.9
worin E der Elasticitâtscoëfficient in Gramm p. 1 DCm., a die Wand¬
dicke, d der Durchmesser der Röhre in Cm. und z/ das Gewicht in Gramm
von 1 Ccm. der Flüssigkeit bedeutet. Moens fand für Kautschukschläuche,
bei welchen E constant ist, berechnete und beobachtete Werthe der Fort¬
pflanzungsgeschwindigkeit gut übereinstimmend zwischen 12—16 Meter in
der Secunde mit dem Druck wechselnd, da sich mit diesem a und d ändern.
Für den Darm, dessen E variabel ist, ergab sich die Fortpflanzungsge¬
schwindigkeit zwischen 2—9 Meter mit dem Druck beträchtlich wechselnd,
mit welchem hier E beträchtlich steigt. Für den Darm macht Moens
auf eine Erscheinung aufmerksam, aus welcher er später für die Arterien,
deren E ebenfalls mit dem Druck veränderlich ist, eine wichtige Folge¬
rung zieht. Die Erscheinung wurde am Darm schon von E. H. & Theod.
Weber beobachtet, die fanden, dass grosse Wellen sich rascher fort-
1 Die Formel ist in der folgenden Weise abgeleitet. Ist Vp der Weg. den
die Welle in einer Secunde macht und & die Zeit, welche sie braucht, um die
Länge X der Röhre zu durchlaufen, so ist
y__
TT
Durch eine Reihe von Versuchen findet Moens das Verhältniss =- == 4.5. für
xT
4 • 5
alle Röhren constant also =
\T r
wird der Werth von — in obige Gleichung gesetzt, so ergiebt sich
VP =
4 • 5 /
und nun in diese Gleichung den Werth von r nach Formel 4 eingesetzt, ergiebt
- w* V-
Ea
~Jd
oder