Volltext: Erster Theil: Blut und Blutbewegung (4)

Sog. Stromafibrin, Fibringeneratoren. 
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Beobachtung Buchanan’s beschränkte sich auf die Gerinnung von 
Hydrocelefltissigkeit nach Zusatz von Blutfibrin und Fleisch. 
A. Schmidt1 zeigte aber, dass freiwillig nicht gerinnende Trans¬ 
sudate durch Zusatz von Blutserum oder defibrinirtem Blute ein Ge¬ 
rinnsel absetzen, welches sich allmählich contrahirt, wie der Blut¬ 
kuchen, dass der Erfolg schneller eintritt, wenn defibrinirtes Blut als 
wenn Serum zugesetzt wird und dass man nach der Contraction des 
gebildeten Kuchens ein Serum gewinnt, welches wieder gerinnungs- 
erregend auf Transsudate wirkt. 
Wie das Blutserum und defibrinirte Blut wirkten auch wässerige 
Extracte einiger Gewebe. 
A. Schmidt'2 bemühte sich nun auch, die Substanz aus dem 
Serum zu isoliren, welche demselben seine Wirksamkeit verleiht und 
es gelang ihm, nachzuweisen, dass dem Niederschlage von Serum¬ 
globulin ("seiner fibrinoplastischen Substanz), welche er aus dem ver¬ 
dünnten Serum mittelst CO2 erhielt, diese Wirksamkeit anhafte und 
zugleich zeigte er, dass das Serum, aus welchem dieser Niederschlag 
gewonnen wurde, seine Wirksamkeit auf Transsudate eingebüsst hatte. 
Schmidt3 zeigte ferner, dass die Fähigkeit der Transsudate, auf 
die erwähnten Zusätze zu gerinnen, an die Gegenwart einer anderen 
Globulinsubstanz in den Transsudaten geknüpft ist. Auch diese schied 
er als Fibrinogen aus den Transsudaten ab und zeigte, dass dann 
die Transsudate die Fähigkeit, auf Zusatz von fibrinoplastischer Sub¬ 
stanz zn gerinnen, verloren haben. Bringt man dagegen Lösungen 
der gesondert dargestellten fibrinoplastischen und fibrinogenen Sub¬ 
stanz in Salzen oder Alkalien zusammen, so scheidet sich aus der 
Mischung Fibrin aus. Es muss aber dafür gesorgt werden, dass die 
alkalischen Lösungen einen gewissen Gehalt an Salzen besitzen und 
dass ein Ueberschuss der Lösungsmittel in denselben nicht zugegen ist. 
A. Schmidt bezeichnete die fibrinoplastische Substanz (Serum¬ 
globulin) und die fibrinogene Substanz als Fibringeneratoren. 
Die Annahme, dass das Zusammenwirken der zwei Fibringeneratoren 
genüge, um Fibrinbildung hervorzurufen, welche A. Schmidt anfänglich 
machte, erwies sich aber nicht als ausreichend und wurde von A. Schmidt4 
bald erweitert und modificirt. 
Schon Brücke5 lenkte die Aufmerksamkeit auf eine Reihe von durch 
A. Schmidt selbst ermittelte Thatsachen, die es ihm wahrscheinlich mach- 
1 A. Schmidt, Arch. f. Anat. u. Physiol. 1861 u. 1862. 
2 Derselbe a. a. 0. 
3 Derselbe a. a. 0. 
4 Derselbe, Arch. f. d. ges. Physiol. VI. u. IX. 
5 Brücke, Sitzgsber. d. Wiener Acad. LV. 2. Abth. S. 891. 1867. 
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