Volltext: Erster Theil: Blut und Blutbewegung (4)

Darstellung. Fällungsmittel. 
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seine Löslichkeit zu verlieren (Weyl1). Dagegen verliert es seine 
Löslichkeit in Salzen, wenn es längere Zeit unter Wasser steht. In 
Lösung von Natriumcarbonat und in sehr verdünnten alkalischen Lau¬ 
gen ist es ohne Veränderung seiner Eigenschaften löslich. Die Lö¬ 
sungen des Serumglobulin in verdünnter (XY-Lösung gerinnen zwi¬ 
schen 68—79° C. Die Gerinnungstemperatur steigt mit der Raschheit 
des Erhitzens, sie sinkt bei steigendem Gehalt der Lösung an Serum¬ 
globulin und mit grossem Salzgehalt (Hammarsten2). Wird der Lö¬ 
sung das Salz durch Dialyse entzogen, so scheidet sich das Serum¬ 
globulin im Dialysator aus. Ebenso wird es gefällt bei starkem Ver¬ 
dünnen der Lösung, bei massiger Verdünnung durch Einleiten von 
CO-2 oder vorsichtigem Zusatz von Essigsäure; ferner wenn in die 
Lösung CIN a oder MgSOi in Substanz bis zur Sättigung eingetragen 
wird. Durch alle genannten Fällungsmittel entstehen auch Nieder¬ 
schläge von Serumglobulin im Blutserum. Eine vollständige Aus¬ 
fällung kann aber nur durch das von Hammarsten3 zuerst geübte 
Verfahren mit MgSO\ erzielt werden, während bei keiner anderen 
Methode das Serumglobulin erschöpfend ausgeschieden wird (Ham¬ 
marsten4, Heynsius5 6, Eichwald0, Weyl7), was einer früheren An¬ 
nahme (A. Schmidt8) widerspricht. Diese Frage ist von Wichtigkeit 
in Bezug auf die Bedeutung, welche dem Serumglobulin bei der Blut¬ 
gerinnung zukommt und ferner ebenso für die quantitative Bestim¬ 
mung des Serumeiweiss9, wie für die des Serumglobulin selbst, da 
für die Bestimmung des ersteren vorher alles Serumglobulin ausge¬ 
fällt werden muss. 
Hammarsten10 fand, wenn er sich seiner Methode zur Ausfällung 
des Serumglobulin bediente, nachdem er vorher an einer anderen 
Portion des Serum durch Coaguliren und Reinigen der Gesammt- 
eiweissstoffe diese bestimmt hatte und die Differenz von Serumglobulin 
und Gesammteiweiss als Serumalbumin berechnete : 
1 Weyl a. a. 0. 
2 Hammarsten, Arch. f. d. ges. Physiol. XVIII. S. 64. 1S78. 
3 Derselbe, Ebenda XVII. S. 413. 1878. 
4 Derselbe a. a. 0. 
5 Heynsius, Arch. f. d. ges. Physiol. II. S. 1. 1869, XII. S. 549. 1876. 
6 Eichwald a. a. 0. 
7 Weyl, Arch. f. d. ges. Physiol. XII. S. 675. 1876 und a. a. 0. 
8 A. Schmidt. Arch. f. d. ges. Physiol. VI. S. 422. 1872, XL S. 291. 1875; Beitr. 
z. Anat. u. Physiol. S. CI. Leipzig 1865; die Lehre von d. fermentât. Gerinnungsersch. 
der eiweissart. thier. Körperfiüssigk. S. 13. Dorpat 1876. 
9 Vgl. darüber Liborius, Deutsch. Arch. f. klin. Med. X. S. 319. 1872 und Puls, 
Arch. f. d. ges. Physiol. XIII. S. 176. 1876. 
10 Hammarsten, Arch. f. d. ges. Physiol. XVII. S. 459. 1878.
	        
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