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Angelo Mosso: Über lie Gesetze der Ermüdung.
von b bis c; die Gipfel der Contractionen hoben sich in leichtem Grade
und sanken im absteigenden Theile c d der Unterstützung. Wurde der
Muskel in Belastung gelassen, dann fielen die Contractionen regelmässig
in demselben Maasse wie vor der Unterstützung. Legt man ein Lineal
auf die Aufzeichnung, dann sieht man, dass die Strecke de sich auf derselben
geraden Linie wie die Strecke ab befindet.
Ohne den Cylinder anzuhalten, befestigte ich nun bei e in dem vom
Pfeile angedeuteten Punkte ein grösseres Gewicht, gleich 1500gr,n; der
Pinger streckte sich etwas mehr, die Contractionen waren weniger hoch
und fielen rasch, so dass sie die Curve ef bildeten. Bei / beginnt die
Unterstützung und wir sehen, dass ihre Wirkung für dieses Gewicht evi¬
denter ist, so dass wir im absteigenden Theile gh Contractionen haben,
die höher sind als diejenigen, welche vor der Unterstützung vorhanden
waren.
Diese Aufzeichnungen haben grosse Aehulichkeit mit denjenigen, welche
v. Frey1 und v. Kries2 bei Fröschen erhielten. Ich will diesmal jedoch weder
auf meine, noch auf die Experimente anderer Autoren näher eingehen und
behalte mir vor, auf den Gegenstand in einer nächsten Arbeit zurück¬
zukommen.
1 M. v. Frey, Versuche zur Auflösung der titanischen Muskelcurve. Festschrift
für C. Ludwig. 1887. S. 55.
a J. v. Kries, Untersuchungen zur Mechanik des quergestreiften Muskels. Lies
Archiv. 1880. S. 318.