Beobachtung dee Wellenbewegung des Blutes.
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zeichnet werden, brennt aus der Oeffnung A (Fig. 3) ; sie erhält ihr Gas durch
das Bohr B. Der Hohlraum desselben steht in Verbindung einerseits durch
den Schlauch C mit einem Gasreservoir, aus welchem ein beständiger Zu¬
fluss von passender Grösse stattfindet, andererseits durch D mit dem Hohl¬
raume des den Arm einschliessenden Cylinders. Die Stärke des Gasstromes,
welcher durch die Oeffnung A heraustritt, setzt sich unter diesen Um¬
ständen zusammen aus dem constanten Theile, welcher bei Abschluss
der Verbindung D stattfindet, und der periodisch wechselnden Strömung
aus dem Plethysmographen heraus und in ihn hinein, welche durch
die Pulsbewegungen hervorgebracht sind.1 Demgemäss beobachtet man
auch in der That leicht die hüpfende Bewegung der Flamme; die Spitze
derselben macht, wenn die Hand und ein Theil des Unterarmes im Ple¬
thysmographen sind, leicht Bewegungen von mehreren Centimetern. Diese
Methode kann auch in eine registrirende verwandelt werden, indem man
die Gasflamme auf eine bewegte lichtempfindliche Platte photographirt.
Trotz der grossen Einfachheit, welche die Methode in ihren Grund¬
zügen besitzt, hat es doch der Ueberwindung mannigfaltiger Schwierigkeiten
bedurft, um zu ganz befriedigenden Resultaten zu gelangen. Es wird daher
angemessen sein, über die Technik derselben etwas ausführlicher zu be¬
richten. Die Ausbildung der Methode hat zwei verschiedenen Punkten
Rechnung zu tragen, einmal der Herstellung der gewünschten Flammen¬
bewegung, sodann der photographischen Aufzeichnung derselben. Was den
ersten Punkt anlangt, so kann man sich leicht sagen, dass die Bewe¬
gung der Flamme nur dann die Geschwindigkeitscurve darstellen wird,
wenn das Gas durch eine hinreichend weite Oeffnung ausfliesst; ist dagegen
die Oeffnung eng, so erhält man Bewegungen, welche sich mehr den Volum-
1 Vorausgesetzt ist hier, dass die Oeffnung A hinreichend weit, und im Gas¬
reservoir ein ziemlich hoher Druck vorhanden ist; alsdann muss bei C, um eine passende
Mittelhöhe der Flamme zu erhalten, ein Widerstand angebracht werden (Hahn oder
Schlauchklemme), welcher sehr gross gegen den der Oeffnung A ist, so dass die perio¬
dische Bewegung fast ausschliesslich durch diese Oeffnung stattfindet.