Volltext: Grundzüge der physiologischen Psychologie, 2. Band, 3.,umgearbeitete Auflage (2)

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Apperception und Verlauf der Vorstellungen. 
1- 
2- 
3- 
4- 
M. F. 
( 
324 
339 
31 4 
474 
\ 
308 
358 
386 
491 
( 
348 
4M 
601 
848 
E. T. 
y 
\ 
194 
276 
330 
480 
i 
378 
386 
375 
473 
W. W. 
{ 
270 
308 
305 
418 
u 
o- 
6stellige 
Mittlere 
Variation 
Zahl 
bei 
1 stell. 
bei 6stell. Z. 
687 
627 
1082 
1079 
} 
69 
132 
89 
704 
1387 
887 
\ 
/ 
55 
161 
650 
445 
960 
482 
} 
46 
123 
Da die Versuche so angestellt sind, dass im Moment der Einwirkung des 
Eindrucks die Zahlen durch eine GEissLER’sche Röhre erleuchtet wurden, 
so sind die absoluten Werthe der gefundenen Zeiten theils wegen der 
hinzukommenden Adaptationszeit theils wegen der geringen Stärke der 
Beleuchtung jedenfalls zu groß; da aber diese Einflüsse sich bei allen 
Zahlen in gleicher Weise geltend machen, so geben sie immerhin ein 
Bild des relativen Wachsthums der Erkennungszeiten1). Entsprechend 
dem oben in Bezug auf einzelne Buchstaben und kurze Wörter erhaltenen 
Resultat zeigt sich hier, dass die Erkennung von 1-, 2- und 3stelligen 
Zahlen, namentlich nach zureichender Uebung, keine erheblich verschie¬ 
dene Zeit beansprucht, dass dagegen bei noch größeren Zahlen die Er¬ 
kennungszeit rasch zunimmt Schon bei 6stelligen Zahlen ist es übrigens 
schwer, jede Zahl in einem Erkennungsact zusammenzufassen; größere 
müssen stets zerlegt werden, und es setzt sich daher dann jeder Er¬ 
kennungsact aus mehreren successiv erfolgenden einfacheren Erkennungs¬ 
acten zusammen. 
2) Wahlacte. Während der Vorgang der Erkennung eines Ein¬ 
drucks als ein zusammengesetzter Apperceptionsprocess betrachtet werden 
kann, von der einfachen Apperception eines erwarteten Eindrucks von 
bekannter Beschaffenheit dadurch verschieden, dass sich zu diesem eine 
Unterscheidung der besonderen quantitativen und qualitativen Beschaffen¬ 
heit des Eindrucks hinzugesellt, setzt sich der Wahlact stets aus zwei 
Processen psycho-phvsischer Art zusammen. Nachdem nämlich der zu¬ 
gehörige Erkennungsact abgelaufen ist, besteht der nun eintretende Wahl¬ 
act selbst 1) aus der reproductiven Apperception der zu dem erkannten 
Eindruck gehörenden Bewegung und 2) aus der impulsiven Apper¬ 
ception dieser Bewegung (s. oben S. 263). Beide Apperceptionsacte, 
der reproductive und der impulsive, können möglicherweise sehr rasch 
auf einander folgen; aber sie werden, so lange ein eigentlicher Wahlact 
vorliegt und keine automatische Coordination Platz gegriffen hat, immer 
1) M. Friedrich a. a. O. S. 60 ff.
	        
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