Volltext: Grundzüge der physiologischen Psychologie, 2. Band, 3.,umgearbeitete Auflage (2)

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Apperception und Verlauf der Vorstellungen. 
bestimmte qualitative Empfindungsunterschiede handelt. So ergaben 
sich für die Unterscheidung von Schwarz und Weiß in Versuchen, die ich 
gemeinsam mit M. Friedrich und E. Tischer ausführte, folgende AVer the : 
Reactionszeit auf Mittl. Var. bei Einfache Unterscheidgsz. f. Mittl. Unter- 
Beobachter 
Schwarz Weiß 
Schwarz 
Weiß 
Reactionsz. 
Schwarz 
Weiß 
liiitvif u il i vi 
scheidungsz 
M. F. 
176 
190 
24 
29 
133 
43 
57 
50 
E. T. 
224 
235 
29 
26 
182 
42 
53 
47 
W. W. 
286 
295 
42 
45 
211 
75 
84 
79 
Die Zahl der Unterscheidungsversuche betrug bei jedem Beobachter 
63. Als zwischen vier verschiedenen Lichteindrücken, Schwarz. Weiß, 
Roth, Grün, unregelmäßig gewechselt wurde, ergaben sich folgende Mittel- 
werthe : 
Beobachter 
Reactionszeit mit 
Unterscheidung 
Mittl. Var. 
Einfache Re¬ 
actionszeit 
Unterscheidungs¬ 
zeit 
M. F. 
293 
38 
136 
157 
E. T. 
287 
32 
214 
73 
W. W. 
337 
49 
205 
132 
Die Zahl der Unterscheidungsversuche betrug bei jedem Beobachter 78. 
Vergleicht man die in den zwei letzten Tabellen enthaltenen Unter¬ 
scheidungszeiten, so erkennt man das Wachsthum derselben mit der zu¬ 
nehmenden Zahl der zu erwartenden Eindrücke; gleichzeitig nimmt dabei 
auch die mittlere Variation zu. Noch deutlicher trat das nämliche in 
solchen Versuchsreihen hervor, in denen einfache Reactionen, einfache und 
mehrfache Unterscheidungen regelmäßig mit einander wechselten. Als 
Beispiel mögen hier die Mittelzahlen aus vier Versuchsreihen mit je 24 
Versuchen mitgetheilt werden, deren jeder zum Zweck der Elimination 
der Ermüdungseinflüsse 1) drei einfache Reactionen, 2) drei Reactionen 
mit einfacher, 3) sechs mit mehrfacher, 4) drei mit einfacher Unterscheidung, 
und dann wieder 5) drei einfache Reactionen enthielt. 
Beobachter 
Einfache Reactions¬ 
Einfache 
Mehrfache 
zeit 
Unterscheidung 
M. F. 
( 132 
78 
109 
\ 168 
24 
165 
W. W. 
( 226 
l 210 
50 
166 
79 
191 
Es ist wahrscheinlich, dass hier in einzelnen Versuchen, namentlich 
bei M. F., verfrühte Reactionen Vorkommen, entsprechend der Neigung 
dieses Beobachters zu verkürzten einfachen Reactionen, ebenso aber auch 
/ 
bei E. T. Im allgemeinen ist jedoch anzunehmen, dass die einfache Unter-
	        
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