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last- und Bewegungsvorstellungen.
Obere
Grenzwerthe der Ranmschwelle.
Aendernng für je 1mm
(Stumpfheitswerthe nach Vierokdt.)
der Längsrichtung.
Oberschenkel
) oben .
\ unten .
. . . 72,52 . . . . .
. . . 43,88 .....
j V 618
Unterschenkel
j oben .
\ unten .
. . . 35,6.....
. . . 27,5.....
; ; } V1375
Fußrücken
1 oben .
\ unten .
... 32 .....
. . . 19,44.....
l Vl94
Große Zehe
f oben .
\ unten .
. . . 17,25.....
. . . 10,33.....
! '. } 1//q4
Hiernach nimmt an der oberen Extremität die Unterscheidungsfähigkeit von
oben nach unten, und zwar mit beschleunigter Geschwindigkeit, zu; bei der
unteren ist am Oberschenkel und in gewissem Grade auch am Fußrücken und
an den Zehen eine ähnliche Zunahme zu bemerken, am Unterschenkel zeigt
dagegen die Empfindlichkeit nur geringe Unterschiede. Aehnlich verhält sich,
wie die folgenden Zahlen zeigen, die Rumpf- und Kopfhaut, wo nur einzelne
Stellen, wie Augenlider, Nase, Lippen, durch feine Unterscheidung sich aus¬
zeichnen.
Hals........
Oberes Ende des Brustbeins
Unteres -
Seitenlinie in gleicher Höhe
Nabel........
Schamfuge......
Scheitel.......
Stirn........
Hinterhaupt......
29,6—29,2 Schläfe.........25,6
. . 37,04 Winkel des Unterkiefers. . . . 30,3
. 52,04 Wangenhaut.......14—18
. 64,35 Oberes Augenlid......9,05
39,24 Unteres - ......11,19
. . 42,2 Oberlippe.........5,19
. . 26,9 Unterlippe........4,58
. . 19,4 Nasenspitze........8,4
. . 19,8 Kinn..........10,7
Außer den beiden genannten Methoden lässt sich für vergleichende Unter¬
suchungen der Raumempfindlichkeit noch eine dritte anwenden, welche als M e-
thode der Aequivalente bezeichnet wurde. Sie besteht darin, dass man
auf eine bestimmte Hautstelle eine Spitzendistanz A, welche größer als die Raum¬
schwelle sein muss, einwirken lässt, und für eine zweite Hautstelle diejenige
Distanz B ermittelt, welche als gleich groß aufgefasst wird. Es wird dann der
A
Quotient — als das Aequivalenzverhältniss zu betrachten sein; je mehr
derselbe von der Einheit abweicht, um so verschiedener ist die Raumempfind¬
lichkeit beider Hautstrecken. Durch successive Vergleichungen vieler Hautstellen
mit einander kann auf diese WTeise eine größere Reihe von Aequivalenzwerthen
gewonnen werden. Umfangreiche Versuche nach dieser Methode wurden na¬
mentlich von Camerer ausgeführt1). Die Versuche müssen, um die constanten
Fehler der Raum- und Zeitlage zu eliminiren, variirt werden, indem man bald
auf der ersten bald auf der zweiten Hautstelle die Normaldistanz A, auf der
andern die Vergleichsdistanz B wählt, und indem man ferner bald mit einem
B deutlich ))> A, bald mit B A beginnt und allmählich zur Gleichheit fort¬
schreitet. Endlich muss die Veränderung des Aequivalenzverhältnisses bei wech¬
selnder Normaldistanz A untersucht werden. Camerer hat auf diese Weise an
vier Personen die Aequivalenzverhältnisse für Stirn und Lippe I—I, Stirn und
1) Camerer, Zeitschr. für Biologie, XX11I, S. 509 ff.