Bewegungen des Auges.
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rade nach innen und außen, dann, wieder vom Fixationspunkte aus,
nach oben und unten. In beiden Fällen decken sich die Schenkel des
Nachbildes mit den verticalen und horizontalen Linien des Cartons. Um
das Gesetz auch in Bezug auf schräge Bewegungen der Gesichtslinie zu
prüfen, dreht man zuerst den Carton, bis die verticalen oder horizontalen
Linien in diejenige Bichtung kommen, in welcher man die Gesichtslinie
bewegen will. Es ist dann auch das Kreuz in der Mitte entsprechend ge¬
dreht worden: das Nachbild desselben behält nun, wenn man die Gesichts¬
linie sich entlang den vorgezeichneten Linien bewegen lässt, wiederum
seine Richtung bei.
Dreht man bei diesem Versuch den Carton nicht, sondern lässt man
mit dem aufrecht stehenden Nachbild die Gesichtslinie wandern, so neh¬
men die beiden Schenkel desselben in den Schrägstellungen eine schiefe
Lage an. Bei der Bewegung nach rechts oben hat z. B. das Nachbild die
Stellung a angenommen; in den übrigen Bewegungsrichtungen zeigt es
die andern in Fig. 150 dargestellten Abweichungen. Diese Verschiebungen
rühren aber nicht etwa von einer Rollung des Auges her, sondern von
der perspectivischen Projection des Netzhautbildes auf die ebene Wand7
wie schon der Umstand vermuthen lässt, dass der verticale und der hori¬
zontale Schenkel des Kreuzes im entgegengesetzten Sinne gedreht erscheinen.