Volltext: Grundzüge der physiologischen Psychologie, 1. Band, 3.,umgearbeitete Auflage (1)

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Formentwicklung der Nervencentren. 
Furchen in eine Anzahl von Windungen getheilt ist. Den so wegen seiner 
eigentümlichen Lage versteckten und isolirten Gehirnabschnitt nennt man 
den versteckten Lappen oder die Insel (lobus opertus, insula Reilii, 
JFig. 37J, S. 70). Die beiden Schenkel der Sylvischen Spalte benutzt man 
in der Regel, um die Hemisphären des Primatengehirns in einzelne Re¬ 
gionen zu trennen. Den nach vorn vom vorderen Schenkel gelegenen 
Theil nennt man nämlich den Stirnlappen (F Fig. 46), den von beiden 
Schenkeln eingefassten Raum den Scheitellappen (P), die hinter der 
Sylvischen Spalte gelegene Region den Hinterhauptslappen (0), den 
unter ihr gelegenen Hirntheil den Schläfelappen (T). An der Con- 
vexität des Gehirns gehen diese Lappen ohne scharfe Grenzen in einan¬ 
der über. 
Wie die Sylvische Spalte 
die ganze Außenfläche der 
Hemisphäre in mehrere Ab¬ 
schnitte trennt, so sind noch 
einige Theile des Großhirns 
durch Furchen oder Spalten 
gegen ihre Umgebung abge¬ 
grenzt. So gibt sich der über 
dem Balken von vorn nach 
hinten ziehende und dann 
um den Balkenwulst sich auf 
die Unterfläche des Gehirns 
begebende longitudinale Fa¬ 
serzug, die Bogenwindung, 
durch Furchen zu erkennen, 
welche denselben von den 
umgebenden Theilen trennen 
(Fig. 39 G f). Namentlich ist 
bei allen Säugethieren an der medianen Oberfläche der Hemisphäre der 
Rand sichtbar, mit welchem sich die Bedeckung des inneren Theils der 
Bogenwindung in das untere Horn des Seitenventrikels umschlägt (fissura 
hippocampi, Fig. 37 fh)*7 bei den meisten ist außerdem die Bogenwindung 
während ihres Verlaufs über dem Balken nach oben hin durch eine lon¬ 
gitudinale Furche (sulcus calloso-marginalis, C Fig. 39) begrenzt. Ebenso 
ist an der Basis des Vorderhirns der Riechkolben oder die RiechWindung 
fast immer nach innen und nach außen durch Furchen geschieden (sulcus 
ento- und ectorhinalis), die übrigens am menschlichen Gehirn in eine ein¬ 
zige zusammenfließen (s r Fig. 33). Alle diese Spalten und Furchen sind 
somit theils durch das Wachsen der Hemisphäre um ihre Anheftungsstelle 
Fig. 46. Gehirn eines 7monatlichen menschlichen 
Fötus in der Seitenansicht. Mo Verl. Mark. C Klein¬ 
hirn. 5 Sylvische Spalte. sx vorderer, s2 hinterer 
Schenkel derselben. K Klappdeckel. R Rolavdo- 
scher Spalt. F Stirnlappen. P Scheitellappen. 
0 Hinterhauptslappen. T Schläfelappen.
	        
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