Volltext: Grundzüge der physiologischen Psychologie, 1. Band, 3.,umgearbeitete Auflage (1)

Gewölbe und Commissurensystem. 
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zu liegen kommt. Hierdurch muss sich aber auch die graue Leiste, wel¬ 
che das bedeckte Band unten überzieht, von der übrigen Rinde trennen, 
indem das bedeckte Band zwi¬ 
schen beiden sich ausbreitet. An ^ 
dieser Stelle ist also die Hirn¬ 
rinde von einer weißen Mark¬ 
schicht und die letztere abermals 
von grauer Rinde bedeckt, wo¬ 
bei aber diese oberflächlichsten 
aus dem bedeckten Band und 
der grauen Leiste stammenden 
Schichten örtlich beschränkt 
bleiben, indem sie nur den gyrus 
Sr 
Fig. 43. Die Ammonswindung mit den angren¬ 
zenden Theilen des Balkens und Gewölbes vom 
Menschen. bk Balken. sl Bedecktes Band. 
fc Graue Leiste (fasciola cinerea), fd Gezahnte 
Binde (fascia dentata), Fortsetzung der grauen 
Leiste, fx Unteres Ende des Gewölbes. H Am¬ 
monswindung (lobus hippocampi), sr Netzför¬ 
mige Substanz (substantia reticularis alba). 
hippocampi und diesen nicht ein¬ 
mal vollständig überziehen. Beide 
verhalten sich übrigens in ihrer 
Ausbreitung verschieden. Das 
Mark des bedeckten Bandes ver¬ 
breitet sich über die ganze Rinde 
des gyrus hippocampi als eine 
äußerst dünne netzförmig durchbrochene Schichte, sie bildet so als stratum 
reticulare des gyrus hippocampi die einzige 
weiße Markausbreitung auf der Rindenober¬ 
fläche der Hemisphären (sr Fig. 43, s. a. 
H Fig. 33 S. 65). Die graue Leiste aber 
behält ihr bandförmiges Ansehen, sie über- 
zieht nicht die ganze Markstrahlung des be- 
deckten Bandes, sondern nur jene Stelle 
derselben, welche in die den gyrus hippo¬ 
campi nach innen begrenzende Furche zu 
liegen kommt; wegen der äußeren Form, 
die sie an dieser Stelle ihres Verlaufes er¬ 
hält, wird sie hier als gezahnte Binde 
(fascia dentata) bezeichnet [fd Fig. 43). Jene 
Furche, welche den gyrus hippocampi nach 
innen begrenzt, springt nun aber in das 
untere Horn des Seitenventrikels in der 
Gestalt des Ammonshorns vor. So wird 
die Bildung des letzteren, zu der, wie wir 
oben gesehen haben, Fasern des Gew ölbes und des Balkens beitragen, 
durch den Antheil, welchen die verschiedenen Theile der Bogenwindung 
Fig. 44. Die Ammonswindung mit 
dem Ammonshorn auf einem Quer¬ 
schnitt, vom Menschen. ci Unteres 
Horn des Seitenventrikels, r Graue 
Rinde der Hakenwindung, H Ha¬ 
kenwindung mit der weißen netz¬ 
förmigen Substanz, fd Aeußere 
graue Schicht des Ammonshorns 
(fascia dentata). sl Innerer weißer 
Ueberzug des Ämmonshorns, Fort¬ 
setzung der stria longitudinalis. 
fi Umgeschlagener Saum dieser 
Schichte (fimbria).
	        
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