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Allgemeine Uebersicht.
spaltförmige 0Öffnungen, eine vordere und eine hintere, durch welche die
Höhlen des vordem und des hintern Stammbläschens frei gelegt werden*
Durch den vorderen Deckenriss wird das Vorderhirn in seine beiden
Hemisphären gespalten und das Zwischenhirn nach oben geöffnet, während
das in seinem Wachsthum zurückbleibende Mittelhirn nur durch eine
Längsfurche in zwei Hälften sich scheidet. Der hintere Deckenriss erfolgt
an der Stelle, wo das Medullarrohr in das Gehirn übergeht. Das Hinter¬
hirn oder Cerebellum, welches unmittelbar vor dieser Stelle hervorwächst^
Fig. 18. Gehirn von Polypterus bichir
nach J. Müller. A von oben, B seitlich,
C von unten, h Riechlappen, g Gro߬
hirn. f Zwischenhirn (thalami). cl Zwei¬
hügel (lobi optici), bc Kleinhirn, a Verl.
Mark, e Hirnanhang (hypophysis) mit
den lobi inferiores, ol Nerv, olfactorius.
o Nerv, opticus.
Fis:. 19. Gehirn und Rückenmark des Frosches
nach Gegenbaur. A obere, B untere Ansicht*
a Riechlappen, b Großhirn, c Zweihügel.
Zwischen b und c ist in A ein Theil des Zwi¬
schenhirns (thalamus) sichtbar, d Kleinhirn*
s Rautengrube (verb Mark), i Hirntrichter
(infundibulum); vor demselben die Kreuzung
der Sehnerven, m Rückenmark, m' Lenden¬
anschwellung desselben. t Endfaden des
Rückenmarkes.
ist anfänglich vollständig in zwei Hälften geschieden, verwächst aber später
in seiner Mittellinie. Durch jene beiden Spalten dringen in die Hirnhöhlen
Blutgefäße ein, welche, indem sie die erforderliche Stoffzufuhr vermitteln,
das weitere Wachst hum und die gleichzeitige Verdickung der Wandungen
mittelst Ablagerung von Nervensubstanz von innen her möglich machen.
Die bis dahin erreichte Entwicklung entspricht im wesentlichen der
bleibenden Organisation des Gehirns der niedersten Wirbelthiere, der Fische
und nackten Amphibien (Fig. 18 und 19). Das ursprüngliche Vorderhirn-