Lichtempfindungen.
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unterbrochen gezeichneten Curve cms ihren Ausdruck, welche von Null an¬
steigt, bei m ihren Höhepunkt erreicht, von wo an sie wieder sinkt, um bei
den größten Lichtstärken abermals dem Werthe Null nahezukommen. Denkt
man sich nun weiterhin die Abscissenlinie ax als die Axe eines Polar-
coordinatensystems im Raume, indem man sich die Ebene ayx um ax als
Axe gedreht denkt, und lässt man die Drehungswinkel mit den Wellenlängen
des monochromatischen Lichtes zunehmen, so erhält man zwei Scharen
von Curven bw und e r, die nach der Drehung um 360° zwei Kegelober¬
flächen bilden würden, deren verticale Durchschnitte das Dreieck biow und
das Curvenpaar err darstellen. Auf einem zur Axe ax senkrechten Quer¬
durchschnitt wird der zu bww gehörige Kegel nur gleichförmig farbloses
Licht, bei ww das hellste, bei b das dunkelste Weiß enthalten, der Gleich¬
förmigkeit der achromatischen Reizung bei verschiedenen Wellenlängen
entsprechend; der Kegel err dagegen wird auf seinem Querdurchschnitt
ein Farbenkreis sein, in welchem die Farben in der in Fig. 130 (S. 449)
dargestellten Reihenfolge und in solchem Abstande auf einander folgen,
dass complementäre Farben einen Winkel von 180° mit einander bilden.
Angenommen z. R., bw und er bezeichneten die beiden Componenten der
Reizung durch rothes Licht, so würden bw und er die entsprechenden
Componenten für Grünblau bedeuten. Wirken beide in gleicher Stärke,
so werden nun bw und bw' als gleichartige Componenten sich verstärken,
er und er aber als entgegengesetzte sich aufheben, so dass bloß eine
farblose Erregung zurückbleibt. Selbstverständlich muss übrigens auch