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Qualität der Empfindung.
lasst ist. Die Wahl der in der musikalischen Scala enthaltenen Tonstufen
dagegen beruht nicht auf dem unmittelbaren Maß der Empfindungen. Sie
ist. wie wir später sehen werden, durch die Gesetze der Consonanz und
Harmonie bestimmt, welche ihrerseits wieder von der Zusammensetzung
der Klänge aus Theiltönen abhängen.
Die Tonreihe bildet ein Continuum von einer Dimension. Wir
können sie uns durch eine Linie versinnlichen, am einfachsten durch eine
Gerade von unbestimmter Ausdehnung. Ihre beiden Endpunkte sind die
untere und die obere Grenze der Tonhöhen. Beide Grenzen sind rein
physiologische, sie wechseln bei verschieden organisirten Wesen, ja sogar
bei verschiedenen Individuen derselben Art, denn sie sind abhängig von
der wechselnden Abstimmung der mit der Acusticusendigung verbundenen
Einrichtungen. Berücksichtigt man gleichzeitig die Intensität der Empfin¬
dung, so wird aus der Tonlinie ein Continuum von zwei Dimensionen,
das am einfachsten in der Form einer Ebene sich darstellen lässt. In
unserm Bewusstsein hat außerdem als dritte Dimension der Tonempfin¬
dungen deren zeitliche Dauer eine wesentliche Bedeutung. Aber da die
Zeitanschauung erst aus der gegenseitigen Beziehung wechselnder Empfin¬
dungen entspringt, so wird hierauf erst bei der Verbindung der Tonempfin¬
dungen zu zusammengesetzten Vorstellungen näher einzugehen sein.
Zur Untersuchung der Unterschiedsempfindlichkeit für Tonhöhen benutzt man
am zweckmäßigsten Stimmgabeln, die auf einem auf ihren Grundton abge¬
stimmten, an der einen Seite offenen
Resonanzraum aus Holz befestigt
sind (Fig. 12 6). Solche Gabeln
bieten den Vortheil dar, dass ihr
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Klang unter allen musikalischen
Klängen am meisten dem ein-
f a c hen, pendelartigen Schwin¬
gungen entsprechenden Ton sich
nähert. Zur Bestimmung der Un¬
terschiedsschwelle bedarf man für
jeden zu untersuchenden Ton
zweier nahezu gleichgestimmter
Gabeln, von denen die eine, die
Normalgabel, constante Stimmung
hat, während die andere, die Ver¬
gleichsgabel , mittelst zweier an
einer Millimeterscala ihrer Branchen
laufenden kleinen Gewichte um be¬
liebig kleine Schwingungsditferen-
zen gegen die Normalgabel verstimmt werden kann. Wählt man die Methode
der Minimaländerungen, so wird dann in der auf S. 3 50 angegebenen Weise
verfahren, indem man immer in gleichen Pausen die Gabeln mit einem Clavier-