Volltext: Grundzüge der physiologischen Psychologie, 1. Band, 3.,umgearbeitete Auflage (1)

Physische Bedingungen der Empfindung. 
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schränkte Zahl im Stande auf unsere Sinnesorgane zu wirken. Die Reize 
eines jeden Sinnes bilden eine stetige Stufenfolge und erfüllen daher die 
für die Gleichartigkeit der Empfindungen erforderliche Bedingung; zwi¬ 
schen den Reizformen der verschiedenen Sinne finden sich dagegen im 
allgemeinen keinerlei stetige Uebergänge, sondern es bleiben zwischen- 
liesende Beweeunssformen, durch welche unsere Sinnesorgane nicht er- 
t - o t— 
regt werden. 
Am deutlichsten lassen sich diese Verhältnisse bei denjenigen Sinnes¬ 
reizen verfolgen, welche in schwingenden Bewegungen bestehen. 
Bei jeder schwingenden Be¬ 
wegung können wir die 
Weite und die Form der 
Schwin gungen unte rscheiden. 
Unter der Schwingungs- 
weite (Amplitude) versteht 
man die Raumentfernung, 
um welche sich das Be¬ 
wegliche bei jeder Schwin¬ 
gung aus seiner Gleichge¬ 
wichtslage entfernt, unter 
der Schwingungsfor m 
die Curve, welche es wäh¬ 
rend einer gegebenen Zeit 
im Raume beschreibt. Die 
Schwingungsform kann ent¬ 
weder eine periodische 
oder eine aperiodische 
sein. Periodisch ist eine Be¬ 
wegung, die sich nach gleichen Zeitabschnitten immer genau in derselben 
Weise wiederholt ; ist dies nicht der Fall, so nennt man die Bewegung aperio¬ 
disch. So ist z. B. Fig. 89/1 eine aperiodische, B bis D sind periodische 
Schwingungen. Zwei periodische Schwingungsformen können entweder nur 
dadurch von einander abweichen, dass bei sonst übereinstimmender Ge¬ 
stalt der Schwingungscurve nur die Geschwindigkeit der Schwingungen 
eine verschiedene ist, oder es kann die Geschwindigkeit übereinstimmen 
und die Gestalt der Curve abweichen, oder endlich es kann beides, Ge¬ 
schwindigkeit der Periode und Gestalt der Curve, verschieden sein. In 
B bis D sind diese verschiedenen Fälle dargestellt. Die beiden Curven 
in B stimmen in ihrer Form überein, aber bei der punktirten Curve 
wiederholen sich die Perioden doppelt so schnell als bei der ausgezogenen. 
Mit der letzteren stimmt die Curve C hinsichtlich der Geschwindigkeit der
	        
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