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J. v. Kries und F. Auerbach:
Zeit vergehe. Was die Beize betrifft, so werden wir sehen, dass nur in
einem Falle diese Voraussetzung nicht genau erfüllt war. Die 'Reaction
und die Art ihrer Wirkung kann, da sie stets dieselbe war, gleich hier
besprochen werden. Wir hatten Sorge getragen, sie möglichst einfach zu
machen. Ein Finger der im Uebrigen unterstützten rechten Hand berührte
ganz leicht, ohne Druck, mit dem Nagel, den Hebel H eines Relaisapparates.
Fig. 2 giebt die schematische Zeichnung. Der Hebel H wurde durch
eine schwache Feder Q gegen eine über ihm befindliche Spitze S ge¬
drückt. Der Contact H S schloss den durch E gehenden Strom. Ein
ganz leiser Fingerdruck genügte also, um den Strom zu unterbrechen;
es verging hierbei, weil der Finger mit dem Nagel aufruhte, keine
Zwischenzeit durch das Eindrücken weicher Theile. Von der Prompt¬
heit, mit der die Unterbrechung des Stromes wirkt, suchten- wir uns
auf folgende Weise ein Bild zu verschaffen. Den bei G S (Fig. 1) zu
unterbrechenden Strom führten wir durch den Elektromagnet D des
Relais, welches in seiner andern Stellung Fig. 3 darstellt. War nun
dieser Strom geschlossen, so ruhte der Anker C auf D. Nun wurde die
Spitze U so gestellt, dass sie eben H berührte. Der Contact UH schloss
nun wieder den durch E (Fig. 1) gehenden Strom. Nun wurde bei
GS (Fig. 1) unterbrochen; der Elektromagnet des Relais verliert seinen
Magnetismus, die Feder Q (Fig. 3) zieht das hintere Ende von H herab
und öffnet somit den Contact UH. Dadurch wieder wird der durch E
(Fig. 1) gehende Strom unterbrochen und die Nadel N bewegt. Die
ganze Reihe der Vorgänge ist also folgende: Unterbrechung bei GS und
Bewegung der Nadel M (Fig. 1); Bewegung von H und Unterbrechung
bei HU (Fig. 3); Bewegung von N (Fig. 1). Geschah nun dies bei
rotirender Trommel, so hätte sich ein Intervall zwischen der Bewegung
von M und derjenigen von N zeigen können, und dies würde sich ver¬
theilt haben auf die beiden Zeiten, welche vergehen zwischen der Unter¬
brechung je eines der beiden Ströme und dem Abreissen der entsprechen¬
den Anker. Ein solches Intervall zeigte sich aber nicht; wir erhielten
vielmehr stets eine Zeichnung
Es darf also geschlossen werden, dass die Bewegung der Nadel N mit
der Unterbrechung des durch E geleiteten Stromes, also der Reaction,
merklich gleichzeitig erfolge, d. h. für unsere Verhältnisse weniger als
0-0015 Sec. später.
Bestimmung der Zeitwerthe.— Wir kommen nun zur Bestim¬
mung der Zeitwerthe aus den auf der Trommel des Kymograpluon