Ueber die Herstellung monochromatischen Lichtes.
Von
Dr. A. Kirschmann.
Zur Hervorbringung einfarbiger Beleuchtung kann man auf
drei verschiedenen Wegen gelangen:
1) durch Verbrennung von Stoffen, deren Flamme nur Strah¬
len von wenig verschiedener Brechbarkeit besitzt. Diese (Methode
erreicht ihr Ziel eigentlich nur bei dem gelben Natriumlicht, da
die Mehrzahl der übrigen Stoffe mehrfarbige Spectren hat und
überdies bei ihrer Verbrennung die Natriumlinie wegen des Salz¬
gehaltes der Atmosphäre fast stets mitkommt;
2) durch Zerlegung des weißen Lichtes mittelst brechender
Medien und Separation der gewünschten Strahlengattungen durch
entsprechende Blendvorrichtungen. Dieses Verfahren liefert zwar
das reinste einfarbige Licht, lässt aber nur eine Beleuchtung ver-
hältnissmäßig kleiner Flächen zu und hat überdies noch den Nach¬
theil, einen Aufwand kostspieliger Apparate und außergewöhnlich
starker Lichtquellen (directes Sonnenlicht, elektrisches oder Magne¬
siumlicht) zu erfordern;
3) durch Anwendung absorbirender Medien. Diese Methode,
welche im wesentlichen auf die Verwendung farbiger Gläser und
gefärbter Flüssigkeiten beschränkt blieb, hat bisher nur farbiges
Licht von sehr unvollkommener Reinheit zu Stande gebracht. Bei
der Combination gefärbter Flüssigkeiten wird der Erfolg in der
Regel dadurch vereitelt, dass chemische Veränderungen eintreten,
so dass die Absorption der Mischung nicht gleich der Summe der
Absorptionen der Componenten ist. Noch ungenügender erweisen
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