Volltext: Ueber die quantitativen Verhältnisse des simultanen Helligkeits- und Farben-Contrastes (6)

Ueber die quantitativen Verhältnisse des simultanen Helligkeits- u. Farben-Contrastes. 49t 
Zusammenfassung. 
1. Die Intensität des reinen simultanen Helligkeitscontrastes 
und wahrscheinlich auch des reinen simultanen Farbencontrastes 
wächst innerhalb der Grenzen der deutlichen Größenwahrnehmung 
des ruhenden Auges proportional der linearen Ausdehnung der 
inducirenden Netzhautpartie oder auch proportional der Quadrat¬ 
wurzel aus dem Flächeninhalt derselben. 
2. Man kann eine contrasterregende Intensität imheschadet der 
Stärke der Contrastwirkung durch eine geringere Intensität von ent¬ 
sprechend größerer Ausdehnung ersetzen. Es findet also auch für 
den Contrast eine reciproke Beziehung zwischen Ausdehnung und 
Intensität statt. 
3. Der simultane Farbencontrast kommt am besten zur Gel¬ 
tung, wenn der Helligkeitscontrast ausgeschlossen oder auf ein 
Minimum reducirt ist. 
4. Der simultane Contrast zwischen einem farbigen Eindrücke 
und einem Grau von gleicher Helligkeit wächst mit dei Sättigung 
der inducirenden Farbe, jedoch nicht dieser letzteren proportional^ 
sondern in geringerem Maße, wahrscheinlich in einem logarith- 
mischen Verhältnisse. 
5. Der simultane Contrast zwischen zwei Farben setzt sich aus 
zwei Componenten zusammen, deren quantitative Verhältnisse bei 
gleichförmiger Vermehrung oder Verminderung der Sättigung einer 
der beiden Farben sich in ungleichförmiger Weise und in entgegen¬ 
gesetztem Sinne ändern. 
6. Der gegenseitige Contrast zwischen zwei Farben erreicht : 
sein Maximum bei der Combination mittlerer Sättigungsgrade der 
beiden Farben.
	        
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