Volltext: Ueber die quantitativen Verhältnisse des simultanen Helligkeits- und Farben-Contrastes (6)

Ueber die quantitativen Verhältnisse des simultanen Helligkeits- u. Farben-Contrastes. 489 
sind nun die beiden Flächen am weitesten von einander entfernt? 
Fei A und C beträgt ihre Entfernung Null; an den anderen Eck¬ 
punkten ist sie gleich den Strecken A Av resp. BBX. Den größten 
Werth Mn erreicht die Entfernung beider Flächen offenbar in einer 
mittleren Gegend etwa bei dem Punkte M der XY-Ebene, welcher 
eine Combination mittlerer Sättigungsgrade von a und b vertritt. 
Nehmen die zum größten Theil unbekannten Curven CAX und 0 Bx 
einen anderen Verlauf als den angedeuteten, etwa in der Weise von 
CVAX und O WBx, so wird dadurch an der dargestellten Sach¬ 
lage nichts Wesentliches geändert. Die größte Entfernung zwischen 
den beiden nunmehr stärker gewölbten Flächen findet sich nach 
wie vor bei einer, wenn auch gegen die frühere Lage etwas verscho¬ 
benen, mittleren Stelle. Auch wenn die Curven C Ax und O Bx 
zu Geraden werden, bleiben diese Verhältnisse bestehen, und nur 
in einem Falle wird die Entfernung für mittlere Sättigungsstufen 
einen Werth annehmen, der geringer ist als die Entfernung zwischen 
A und Ax oder B und Bx, nämlich, wenn jene Curven concav 
werden, d. h. ihre convexe Seite nach der XY-Ebene hin richten; 
und auch dann muss diese Concavität einen gewissen Grad über¬ 
steigen. Dieser Fall ist jedoch nahezu ausgeschlossen, denn bei 
den dahingehenden Versuchen stellte sich vielmehr heraus, dass die 
bewussten Curven eher Neigung zu stärkerer Krümmung besitzen, 
also einen ähnlichen Verlauf zu nehmen scheinen wie die Linien 
C VAi und O WBi unserer Figur. Wir können auf Grund dieser 
Darlegungen, die zunächst nur für zwei conträre Farben gelten 
sollten, welche aber ohne Schwierigkeit unter Vornahme einiger un¬ 
wesentlicher Aenderungen auch auf Farben von beliebiger Relation 
übertragen werden können, die folgenden Behauptungen aufstellen. 
Der Gesammtcontrast zwischen zwei Farben a und b setzt sich 
aus zwei Componenten zusammen: aus dem Contrasteinflusse der 
Farbe a auf b und demjenigen der letzteren auf a. Erhöht man 
die Sättigung der Farbe a, so wird die erste der Componenten ver¬ 
stärkt, die andere aber vermindert. Da beide Aenderungen weder 
proportional noch gleichförmig vor sich gehen, sondern in ent¬ 
gegengesetztem Sinne ungleichförmig sind, so folgt daraus, dass 
der Contrast (Gesammtcontrast) zwischen zwei Farben bei einer Com¬ 
bination mittlerer Sättigungsstufen sein Maximum erreichen muss.
	        
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