Ueber die quantitativen Verhältnisse des simultanen Helligkeits- u. Farben-Contrastes. 465
Versuchen ein völlig unwissentliches. Es wurden zunächst von 10
zu 10 Grad fortschreitend die Grenzen derjenigen Zone gesucht,
innerhalb deren der Beobachter unentschieden blieb, also die Hellig¬
keiten für sein Auge gleich waren ; wenn dies geschehen, somit die
Lage jener Grenzen ungefähr bestimmt war, so wurden durch
mehrmalige Durchmusterung des ganzen Feldes und der anliegenden
Partien, wobei von Grad zu Grad weitergegangen wurde, die er¬
wähnten Grenzwerthe genauer festgestellt. So fand sich beispiels¬
weise hei der Untersuchung von Blau für das Auge des Herrn
Kämpfe (siehe auch weiter unten Tab. XIV) zunächst hei der groben
Bestimmung, dass die obere Grenze der Gleichheit oder Unentscheid-
barkeit bei einem Grau von 80—90° Weiß und dem entsprechenden
Schwarz, die untere dagegen zwischen 70 und 60° Weiß gelegen
sei. Bei deT genaueren Feststellung, wobei selbstverständlich auch
erheblich über diese roh ermittelten Grenzen hinausgegangen werden
musste, ergaben sich in 6 Versuchen die nachstehenden Werthe:
Obere Grenze Untere Grenze
Winkelbreite des
weißen Sectors
in Graden.
mittlere
Variation.
(60—70°)
68
64
70
70
64
66
. 1 70
Winkelbreite des
mittlere
Variation.
weißen Sectors
in Graden.
(80—90°)
84'
80
82
80
■ 2J°
78
78
Aus diesen Werthen ergibt sich als Mittelwerth für ein Grau,
welches hei den angewandten Versuchsbedingungen (Aufstellung,
Beleuchtung etc.) mit dem Blau gleiche Helligkeit hat, die Zu¬
sammensetzung aus 73%° Weiß + 2861/3° Schwarz. Setzen wir
das Weiß des Cartons, wie es die früher angestellten photometri¬
schen Untersuchungen fordern, = 66, das Schwarz = 1, so gilt
die Gleichung :
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