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August Kirschmann.
in Figur 6 veranschaulichten Apparat zu überwinden. Derselbe
besteht im wesentlichen aus zwei großen, übereinander verschieb¬
baren Episkotister-Sectoren, von welchen der eine zwei, die gleiche
Winkelbreite repräsentirende Ausschnitte besitzt. Der äußere der
beiden Ausschnitte ist mit der weiter oben schon erwähnten rothen
Gelatine ausgefüllt, während der andere offen geblieben ist. Ist das
inducirende Quadrat G unseres Diaphragmenapparates roth gefärbt
(durch dieselbe Gelatine wie der Sectorenausschnitt), so erscheinen
die beiden farblosen Quadrate a und b durch den Farbencontrast
blaugrünlich, und zwar a wegen seiner geringeren Entfernung von C
in höherem Maße als b. Man kann nun den beiden beschriebenen
Sector en, welche an der
Achse eines durch Uhrwerk
getriebenen Rotationsap¬
parates befestigt sind, eine
solche Stellung geben, dass
bei der Rotation der von
dem rothen Ausschnitt ge¬
bildete Ring vor das Qua¬
drat a, der von dem weißen
verursachte aber vor das
Quadrat b zu liegen kommt,
und es ist dann durch Ver¬
änderung der Winkelbreite
des nicht verdeckten rothen
und offenen Ausschnittes derjenige Zusatz von Roth zu suchen, wel¬
cher gerade genügt, um das Mehr an Grünempfindung, welche das
Quadrat a aufzuweisen hatte, eben zu compensiren und somit die sub¬
jective Gleichheit der Vergleichsquadrate wieder herzustellen. Da sich
aber mit dem Farbencontrast stets auch gleichzeitig ein Helligkeits-
contrast bemerkbar macht, so ist noch ein dritter kleinerer schwarzer
Sector angebracht, welcher nur bis über die Peripherie des offenen
Ausschnittes hinausreicht und daher eine unabhängige Veränderung
der Winkelbreite des letzteren gestattet. Es. ist dadurch möglich,
den subjectiven Intensitätsunterschied der Vergleichsquadrate auszu¬
gleichen und somit den Einfluss des Helligkeitscontrastes vollständig
zu eliminiren. Man findet nun, dass bei größerer Ausdehnung von
Fig. 6.