Volltext: Ueber die Reactionszeit und Perceptionsdauer der Klänge (6)

Ueber die Reactionszeit und Perceptionsdauer der Klänge. 411 
Tabelle IV. 
N 
c 
c 
c" 
e 
R 
1 
1,9 
9 
31 
47 
G.M. 
2 
1,3 
5,5 
8,7 
8,0 
v. Fr. 
3 
1,2 
7,9 
11,6 
-3,4 
Mb. 
Die drei Reihen bieten ein ganz unerwartetes Bild. Sollte die 
Theorie sich bewahrheiten, so hätten die Zahlen annähernd sämmt- 
lich gleich ausfallen müssen. Dass es nicht möglich ist, aus diesen 
Zahlen einen Durchschnittswerth zu bilden und diesen als die An¬ 
zahl der zur Erregung nöthigen Schwingungen anzusehen, dürfte 
keiner weiteren Begründung bedürfen, obschon durch einen 
artigen Zufall die Durchschnittszahl 8,4 sein, also mit der durch 
v. Kries und Auerbach gefundenen auffallend gut überein¬ 
stimmen würde. Auch dass die Zahl der das Perceptionsorgan in 
volle Erregung setzenden Schwingungen mit der Höhe des zu er¬ 
zeugenden Tones ansteigt, lässt sich nicht aus der Tabelle folgern, 
so sehr auch die Reihe 1 (Gr. M.) hierauf hinzuweisen scheint. Es 
widersprechen die beiden andern Reihen. Hier wächst die gefun¬ 
dene Anzahl zwar ebenfalls von 1 bis zu einem bei c liegenden 
Maximum, fällt aber sogleich wieder ab, und zwar zeigt Reihe 2 
(». Pr.) gerade den Beginn des Abnehmens, während wir in Reihe 
3 bereits eine negative Zahl für den Klang c" erhalten haben. 
Das Erscheinen dieser negativen Zahl muss über die Theorie, nach 
welcher sie gefunden ist, den Stab brechen, sobald wir voraus¬ 
setzen, dass sie nicht auf Zufall beruht, dass vielmehr auch bei den 
andern Reagenten, wie dies nach Tabelle II durchaus nicht un- 
wahrscheinlich ist, die Differenz der Klang- mit der Geräusch- 
reaction gleich Null oder negativ geworden wäre, falls wir nur die 
Versuche mit höheren Tönen als c"" fortgesetzt hätten. Denn eine 
Tonempfindung, die um die Zeit einer gewissen Anzahl von Schwin¬ 
gungen früher entsteht, als der Beginn der Saitenschwingungen, 
auf welchen sie beruhen soll, kann es schlechterdings nicht geben. 
Ferner wäre es nicht gerade wahrscheinlich, dass die tiefen Töne 
weniger Schwingungen zur Erregung des Organs nöthig haben 
sollten, als die höheren. Es würde an diesen Verhältnissen auch 
nichts geändert, falls wir für das Contra- C (O') in der Berechnung
	        
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