Volltext: Ueber die Reactionszeit und Perceptionsdauer der Klänge (6)

410 
Götz Martius. 
bemerken und der Werth wurde gestrichen. Auffallend dabei war 
wieder die Sicherheit der Selbstbeobachtung der Reagenten ; ich sali 
darin eine Bestätigung der Ansicht, dass die subjective Zeitschätzun» 
solcher kleiner Zeitwerthe direct von der Klarheit der betreffenden 
Vorstellungen abhängig ist, jedenfalls mit davon abhängig ist. 
ist nicht unmöglich, dass von dieser Beobachtung aus für den 
ganzen Zeitsinn und die Frage nach dem Wesen desselben eine 
weitere Aufklärung gewonnen werden könnte. 
So stellen sich denn die Zeitdifferenzen, die aus den Versuchen 
sich ergeben, als Unterschiede der Perceptionsdauer der 
Klänge dar und zwar in Abhängigkeit von den Unterschieden 
ihrer Schwingungszahlen. Dass diese Abhängigkeit besteht, folgt 
einmal aus der Stetigkeit, mit welcher die Reactionszeit bei wach¬ 
sender Schwingungszahl abnimmt, sodann aus dem Umstande, dass 
die Schwingungszeiten die einzig variablen Elemente des sonst 
durchaus gleichartigen Reactionsvorganges sind. 
So ergibt sich denn anscheinend eine Bestätigung der ersten 
der beiden oben geschilderten Ansichten über den Perceptionsvor- 
gang der Töne, welche eine größere, aber bestimmte Anzahl von 
Schwingungen als nothwendig für die Erregung des Perceptions- 
organs ansah. Um dies zu verfolgen, haben wir zunächst die Dif¬ 
ferenzen der Zeiten der Klangreaction mit den Zeiten der Hammer¬ 
oder Geräuschreaction zu bilden. Wir erhalten so Tabelle III. 
Tabelle III. 
N 
C 
e 
c" 
c"' 
R 
1 
56,5 
35,9 
30,3 
22,4 
O.M. 
2 
38,0 
21,0 
8,2 
3,8 
v. Pr. 
3 
37,7 
30,1 
10,5 
-1,6 
Mb. 
Berechnet man dann aus diesen Zeitwerthen die Anzahl der 
Schwingungen, welche zur Erregung des Perceptionsorgans bei den 
einzelnen Klängen nöthig sind, indem man die gefundenen Zeiten 
in die Schwingungszahlen multiplicirt, so ergeben sich die folgen¬ 
den Reihen, welche also nicht mehr Zeiten, sondern Schwingungs¬ 
zahlen bedeuten:
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.