Volltext: Ueber die Reactionszeit und Perceptionsdauer der Klänge (6)

Ueber die Reactionszeit und Perceptionsdauer der Klänge. 
Von 
Dr. Götz Martius 
in Bonn. 
Mit 2 Figuren im Text. 
Im Folgenden sollen neue Versuche über die Zeit der Reaction 
auf Klänge verschiedener Höhe mitgetheilt werden. Es hängt die 
Frage nach der Verschiedenheit der Reactionszeit bei Klängen und 
deren Erklärung aufs engste zusammen mit der Frage nach der 
Perceptionsdauer derselben. Es sei gestattet, vor der Bericht¬ 
erstattung über die eigenen Versuche den Stand dieser Fragen kurz 
zu erörtern. 
Nach einer neueren Mittheilung hat Mach1) bereits im Jahre 
1873 gefunden, dass ein Ton von 128 Schwingungen, den man 
durch einen kleinen Ausschnitt einer großen, langsam rotirenden 
Scheibe hört, zu einem kurzen, trockenen Schlage (oder schwachen 
Knall) von sehr undeutlicher Tonhöhe zusammenschrumpft, wenn 
seine Dauer auf 2 bis 3 Schwingungen reducirt wird, während bei 
4 bis 5 Schwingungen die Höhe noch ganz deutlich ist. Vermuth- 
lich beruht es auf dieser Angabe Mach’s, wenn Dennert2) in 
einer neueren Untersuchung über das Geräusch von der Annahme 
ausgeht, dass »nur wenige Schallwellen, 4 bis 5, schon genügen, 
um eine Gehörsempfindung zu bewirken«. 
1) Mach, Beiträge zur Analyse der Empfindungen. Jena 1886, S. 117. 
2) Akustisch-physiologische Untersuchungen und Studien. Archiv für Ohren¬ 
heilkunde. 1889. Bd. XXIX, S. 76.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.