Volltext: Untersuchungen zur Mechanik der activen Aufmerksamkeit (6)

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Georg Dwelshaurers. 
Druckempfindungen, Hubgeschwindigkeit der Hand bei der Aus¬ 
führung der Bewegung, Zeit zwischen Eindruck und Willensimplus 
und dergleichen, dabei sind aber diese Wahrnehmungen selbst 
wieder psychologischen Gesetzen unterworfen, wie z. B. dem Gesetz 
des Contrastes, welche unabhängig von den objectiven Zeitwerthen 
das Urtheil verändern können. 
2) Eine Reaction, vor welcher eine zu kurze gekommen ist, 
die man als solche erkannt hat, wird gewöhnlich als lang vom Re- 
agenten angesehen, wenngleich sie nicht länger ist, als das AM 
der Reihe; und umgekehrt. Oft wird ferner eine Reaction, welcher 
.eine zu lange vorhergeht, als gut bezeichnet, sogar auch wo sie 
länger als das A M der Reihe. 
3) Nach einer zu kurzen R. hat man die Neigung, die folgende 
zu verzögern, nach einer zu langen, sie zu beschleunigen. 
4) Eine in einer Reihe extrem sensor. R. zufällig vorkommende 
muskul. R. wird sofort als solche erkannt, und umgekehrt eine 
muskul. in einer Reihe sensor. R. 
5) Die vorzeitigen R., welche bei muskul. R. Vorkommen, werden 
in den meisten Fällen vom Reag. bemerkt. 
C. Einige Nebenfragen. 
1) Soll der erste Versuch jeder Reihe weggestrichen werden? 
In unseren Versuchen geschah dies nicht, sondern vor jeder Reihe 
wurde ein allgemeines Reihensignal gegeben, welches aus 4 oder 
5 Schlägen des Schallhammers bestand; zwischen diesem Signal 
und dem ersten Versuch verfloss die dem Reag. bekannte Zwischen¬ 
zeit, welche für die ganze Reihe beibehalten wurde. 
2) Ein äußerer Reiz derselben Art, z. B. die Universitätsglocke, 
brachte gewöhnlich eine Verlängerung der Reactionsdauer mit sich. 
Zuweilen nahm die Zahl um 6 Off zu. 
3) Einiges über die »unaufmerksamen Reactionen«. Eine Reihe 
von 50 Versuchen solcher Reactionen schätzte Kfe. blos auf 40. 
Obgleich die allerlängste React. 435ff betrug, glaubte der Reag-, 
die Werthe hätten öfters 500 ff überstiegen. Die letzteren schätzte 
er als kürzer, obgleich das A M derselben um 50 a größer war, 
als derselbe Werth für die 10 ersten. 
4) Einem geübten Reagenten ist es leicht, in derselben Reihe
	        
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