Untersuchungen zur Mechanik der activen Aufmerksamkeit.
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hängt von einem Complexe von Elementen ab, der in jedem Augen¬
blick variirt. Im Laufe ein und derselben Reihe wird, ohne dass
die äußerlichen Bedingungen irgendwie eine Veränderung erleiden,
das Urtheil des Reagenten modifient.
Beispiele :
a) Reag. Kfe. Muskul. R. mit Signal. Gleich nach einander
kommen die Werthe 165 und 160; 165 bezeichnet Reag. mit »gut«,
160 mit »etwas l«. —
Es folgen die 3 Werthe unmittelbar nach einander: 160, 162,
166 ; die beiden ersteren bezeichnet der Reag. als l, den letzten als g !
h) Reag. Krön. Sensor. R. mit Signal. — A M der Reihe: 264.
Nach einander folgen sich die Werthe:
149 gut,
327 etwas z. k.,
331 etwas l.,
307 etwas l.
c) A M der Reihe : 218
303 — gut,
195 — etwas z. I.,
169 — etwas z. k.
d) 2 Reihen muskul. R. gleich nach einander:
I. Reihe: AM 126. MV 8,1,
II. - yl fff 148. M V 12,2.
Der Reagent glaubt in der II. Reihe schneller reagirt zu haben,
was vielleicht damit zusammenhing, dass das Intervall in der II. Reihe
länger war.
e) In einer Reihe sensor. R. kommen unmittelbar nach ein¬
ander die Werthe 285, 284, 287. Der Reag. (Hck.) bezeichnet sie
mit: kurz, lang und gut, drei ganz verschiedene Bezeichnungen
also für drei fast gleiche Werthe !
Dem stehen übrigens viele andere Fälle gegenüber, in denen
das objective Zeitverhältniss der Reactionen subjectiv richtig wahr¬
genommen wird.
Diese Ergebnisse beweisen, dass wir durch Selbstbeobachtung die
Dauer des Reactionsprocesses im allgemeinen sehr irrig wahrnehmen
können. Offenbar ist unser Urtheil über die Reactionsdauer aus
verschiedenen Elementen zusammengesetzt, aus den Muskel- und
Wundt, Philos. Studien, YI. 17