Volltext: Ueber die muskuläre Reaction und die Aufmerksamkeit (6)

Ueber die muskuläre Reaction und die Aufmerksamkeit. 
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gewonnen bezeichnet. Daher lässt sich hier nicht, wie dort, eine 
Trennung der durch muskuläre Reaction gewonnenen Werthe von 
den anderen vornehmen. Der ganze Vorgang stellt sich als eine 
Mischung dar. Der Wille, die Aufmerksamkeit auf die Bewegungs¬ 
intention zu concentriren, kann sich nicht Geltung verschaffen. 
Der Durchschnittswerth der Reihe, welcher in der folgenden Ueber- 
sichtstabelle (Tab. XIV) eingestellt ist, hat also nur die Bedeutung 
zu zeigen, dass die muskuläre Reaction, wenn sie in diesem Falle 
erstrebt wird, zu einer Verlängerung der Zeit führen muss; er ist 
keine einen wirklichen muskulären Reactionsvorgang darstellende 
Zahl. 
Die Tabellen XII c und XIII c enthalten die Versuche mit Sig¬ 
nalen in dem schnellsten angewandten Tempo (ungefähr = 4/e Sec.). 
Von einer Möglichkeit muskulär zu reagiren war keine Rede mehr; 
die Versuchung mitzutaktiren steigert sich. Die Aufmerksamkeit, 
durch die drei schnellen Glockenschläge in Anspruch genommen, 
kann sich dem in gleicher Schnelligkeit folgenden Hammerschlag 
nicht mehr rechtzeitig zuwenden. Der zweite Reagent (G. M. in 
XIII c) hat offenbar größere Anstrengungen gemacht, dies doch zu 
erreichen, als der erste (v. Pr. in XII c). Es geht das aus den 
unregelmäßigeren Zahlen und den Bemerkungen hervor. Inte¬ 
ressanter ist die erste Reihe; sie zeigt deutlich die natürliche Folge 
der schnellen Signale. Es muss eine Verlängerung der Zeiten ein- 
treten. Die Reizvorstellung tritt früher ein, als sie percipirt oder 
appercipirt werden kann. Es verdient bemerkt zu werden, dass 
auch diese Mehrzeit dem Bewusstsein unmerklich blieb. Reagent 
hatte ausdrücklich angegeben, dass ihm subjectiv die Zeiten be¬ 
sonders kurz erschienen seien. Die Bewegung ist gewiss auch auf 
die Perception des Reizes schnell erfolgt. Somit kann das Gefühl 
der Schnelligkeit wohl begründet gewesen sein. Die Verlängerung 
fiel zeitlich vor den eigentlichen Reactionsvorgang. Nichts zeigt 
deutlicher als diese Versuche die Unabhängigkeit des Mittaktirens 
v°m Reagiren mit Signalen. Denn der Einfluss des Mittaktirens 
würde eine Verlangsamung der Reaction hei schnelleren Intervallen 
gerade ausgeschlossen haben. 
Wo in den Bemerkungen der Reagenten hinter den Notizen 
uber die Aufmerksamkeit und die scheinbare Länge der Reaction
	        
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