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Walter Brix.
stantes Beziehungselement nur den Begriff der Einheit, diesen aher
auch nothwendig braucht, während ihr die etwaige Unveränderlich¬
keit irgend welcher äußeren Verhältnisse vollständig gleichgültig
ist, so stellt sich diese Ansicht in einen flagranten Widerspruch mit
der Mathematik selbst. Zu einem ähnlichen Resultat muss aber
jede derartige Negation führen. Sollte daher nicht ein ebenso un¬
fruchtbarer wie unberechtigter Skepticismus der Resignation *) der
Erfolg dieser Bestrebungen sein, so blieb dem Empirismus nichts
weiter übrig, als den zweiten oben erwähnten Ausweg zu be¬
schreiten, d. h. wieder zu den positiveren Anschauungen zurückzu¬
kehren.
Hier ergriff nun Hume die Initiative, indem er den von Berke¬
ley so gröblich ignorirten Begriff der Einheit wieder zur Grundlage
der Arithmetik machte1 2), freilich nicht in der ahstracten Form, wie
Hohhes. Denn er hat noch etwas von dem Bestreben Berkeley’s
geerbt, sich um jeden Preis, sollte dies auch zu offenbaren Wider¬
sprüchen mit den Thatsachen des Bewusstseins führen, an die em¬
pirisch gegebenen Grundlagen der Erkenntniss anzuklammern. Und
wenn er auch nicht jedes einzelne mathematische Urtheil, wie jener,
auf die Außenwelt bezog, sondern die ahstracte Natur eines solchen
wohl erkannt hatte, so glaubte er doch die Grundbegriffe nicht von
der Anschauung lösen zu dürfen. Darum versteht er die wahre
Natur des Begriffes der Einheit ebenso wenig, wie Berkeley. Denn
in der Thatsache, dass man jedes Object, ja jede beliebige Menge
als Einheit betrachten kann, sieht er allein einen Missbrauch dieses
Begriffes. Derartige Einheiten sind ihm gleich den Zahlen rein
nominalistische Erfindungen3). Die wahre, d. h. einzig reale Ein-
1) In der That versteigt sich schon Berkeley (auf S. 170 des citirten
Werkes) zu dem Urtheil, die Ausbildung der ahstracten Mathematik führe zu
»most trifling Numerical Speculations, which in practice are of no use, but serve
only for Amusement« (sic).
2) ’T is evident, that existence in itself belongs only to unity and is never
applicable to number. Hume, Treatise on human nature I, vol. I, part II,
sect. II in der Ausgabe von Green und Grose, London 1874, I S. 337.
3) That term of unity is merely a fictitious Denomination, which the mind
may apply to any quantity of objects it collects together: nor can such a unity
any more exist alone than number can, as being in reality a true number (weil
nämlich solche Einheiten physikalisch noch theilbar sind). Ebenda S. 338.