Volltext: Untersuchungen über die Auffassung von Tondistanzen (6)

Untersuchungen über die Auffassung von Tondistanzen. 
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nur ausgeführt, um sie zwischen die mit den in der Nähe der Reiz¬ 
mitte liegenden Tönen angestellten Versuche einzuschieben und 
dadurch die Beeinflussung eines Urtheils durch das vorangehende 
möglichst zu vermeiden (S. 47). 
Noch sei erwähnt, dass die hier vorliegende Ordnung der 
Tabellen nicht mit der zeitlichen Ordnung ihrer Entstehung überein¬ 
stimmt. Ihrer zeitlichen Entstehung nach sind dieselben in folgende 
vier Perioden zu ordnen: 
1. Periode: Tabelle VII bis XVII. 
2. Periode: Tabelle V und VI, XVIII und XIX. 
3. Periode: Tabelle I his IV. 
4. Periode: Tabelle XX his XXII. 
Diese zeitliche Anordnung war dadurch bedingt, dass uns zunächst 
wie schon S, 41 erwähnt wurde, nur die Töne der mittleren Region 
zur Verfügung standen; erst später wurden die «Tonmesser)) für die 
tieferen und höheren Regionen hergestellt und angeschafft. Die 
Versuche der vierten Periode wurden noch hinzugefügt, um die¬ 
selben auch über größere Tonstrecken, als solche innerhalb einer 
Octave möglich sind, nämlich über Tondistanzen, die zwei Octaven 
umfassen, auszudehnen. Die hier gegebene Anordnung der Tabellen 
ist, wie leicht ersichtlich, nach den Tonregionen, von der Tiefe 
zur Höhe fortschreitend, vorgenommen worden, so aber, dass die 
Versuche, die über zwei Octaven sich erstrecken, in den Schluss¬ 
tabellen XX his XXII verzeichnet sind. 
Nach diesen auf die äußere Einrichtung der Tabellen sich be¬ 
ziehenden Bemerkungen gehen wir zu den Folgerungen über, 
welche sich aus denselben ziehen lassen. 
Es handelte sich, wie im Vorhergehenden auseinander gesetzt 
wurde, hei unseren Versuchen darum zu entscheiden, welche Lage 
in der Empfindung der mittlere von drei nach einander angegebenen 
Tönen zu den beiden Grenztönen hatte. Man sieht leicht ein, dass 
das ÜTtheil hierüber keine Schwierigkeit hat, wenn der mittlere 
der drei Töne nahe an einem der Gren|töne liegt; es lässt sich 
dann leicht entscheiden, ob er dem tiefen oder dem hohen Grenz- 
tone näher liegt. Es giebt aber zwischen den beiden Grenztönen 
sicher einen Ton, welcher unserer Empfindung nach die Mitte bildet. 
Liegt der mittlere variable Ton eines Versuches in der Nähe dieser 
Wundt, Philos. Studien. TI. 5
	        
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