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Dr. Rudolf Schelske:
heit zu vindiciren, um darauf hin die einzelnen Serien dem
Urtheil des Lesers zu unterbreiten.
Es hätte sich vielleicht empfohlen, die niedersten Werthe
aus den Gesammtreihen von Rücken und Nacken auszuwäh¬
len und in Rechnung zu ziehn; allein das Willkürliche in der
Festsetzung der oberen Gränze musste vor diesem Verfahren
warnen. —•
Ich komme zum Schluss dieser Abhandlung zu dem Ver-
hältnjss der Zahlen, die Helmholtz nach der PouiIle t’sehen
Methode fand, und der meinigen.
Kaum hätte ich’s gewagt, mit meinen Ergebnissen, da sie
sich von jenen andern sehr weit entfernen, hervorzutreten,
wenn sich nicht gewisse Zeichen für die Vereinbarung beider
aus der Berathung, die ich mit Professor Helmholtz darüber
pflog, ergeben hätten.
Helmholtz hatte für den Froschnerven c. 25 Meter, für den
menschlichen c. 60 Meter in der Secunde gefunden, ich fand,
wenn es erlaubt ist, das Mittel von zwei verschiedenen Beob¬
achtern zu ziehn,
31,000 Meter
25,294 „
32,608 „
Mittel 29,634 Meter.
Es musste auffallen, dass die neue Zahl der der Fortpflan¬
zungsgeschwindigkeit im Froschnerven äusserst nahe kommt und
zugleich die Hälfte von Helmholtz’s Zahl ist, um dem
Gedanken an das Uebersehen eines Factors zwei, bei jenen
älteren Versuchen, was bei der complicirten Rechnung, die
dabei ausgeführt werden musste, so ausserordentlich leicht ge¬
wesen wäre, nicht in das Reich der Unmöglichkeit zu weisen.
Die Abweichung bei Frosch- und Menschen-Nerv wurde
damals durch die Kälte des ersteren erklärt, da bekanntlich
die Abkühlung die Fortpflanzungsgeschwindigkeit verlangsamt.
Endlich machte sich für die Richtigkeit meiner Zahlen ihre
relativ grosse Uebereinstimmung unter äusserst verschiedenen
Umständen geltend.
Leider war der einzige Weg, jene Muthmassung zu bewei¬
sen, die Wiederholung der Versuche durch den andern Beob-