Neue Messung, d. Fortpflanzungsgeschwindigkeit d. Reizes u. s. w. J 67
Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit des Gesammtresultats
grösser als nahezu '/4.
Bei einem andern Beobachter fand sich bei Versuchen an
denselben Körperstellen, Fuss und Leiste, deren Entfernung
hier 860 Mm. betrug, für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Werth
25,294 Meter in der Secunde.
Der Reiz brauchte für diese Strecke die Zeit von 0,034 ",
also mehr, aïs beim ersten Beobachter.
Man könnte die Frage aufwerfen, ob die Fortpflanzungsge¬
schwindigkeit der Nervenreize im lebenden Menschen bei ver¬
schiedenen Individuen und Zuständen verschieden sei: ich
möchte das aus diesem Befund keinenfalls ableiten, sondern den¬
selben eher auf die Fehler beziehen, die den letztem Beobach¬
tungen ankleben, da der wahrscheinliche Fehler bei diesen
sehr viel grösser war, als bei denen der ersten Reihe.
Bei einer frühem, vor allen übrigen, erhaltenen Reihe von
150 Versuchen, die vom ersten Beobachter mehr um eine Vor¬
stellung von der Ausführung der Methode zu geben und die
Uebung zu schärfen, angestellt wurden, waren die gereizten
Hautstellen, die eine auf dem vordem Fussrücken, die andre
am Halse, dicht unter dem Ohre am Rand des musc, sterno-
cleidomast. der linken Seite. Die Entfernung derselben betrug
1500 Mm., diese Strecke wurde in 0,046" durcheilt, und es
berechnete sich daraus die Fortpflanzungsgeschwindigkeit mit
32,608 Meter in der Secunde
Ein Resultat also, das hinlänglich gut mit dem der ersten
Reihe übereinstimmt.
Seit lange steht die Frage nach der Leitungsgeschwindig¬
keit im Rückenmark auf der Tagesordnung und ich habe mich
selbst vor Jahren, von Professor Helmholtz dazu angeregt,
mit der experimentellen Beantwortung derselben befasst, ohne
mit Myographion und Froschrückenmark zu einer befriedigen¬
den Lösung gekommen zu sein.
Die Erinnerung daran wurde mir in Utrecht sehr lebendig
und ich glaubte, die eben benutzte Methode, wenigstens zur
annähernden Aufklärung derselben verwenden zu sollen. Die
Ueberlegung war diese: