Volltext: Ueber binaurale Schwebungen (19)

Ueber binaurale Schwebungen. 
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Wenn nun aber auch hiernach die bezüglichen Einzelwerthe in 
den Tabellen jener Arbeit einer erheblichen Corrector bedürfen, so 
könnte doch trotzdem die Folgerung, dass die Localisationsver- 
schiebung von der Medianebene aus in ihrer Abhängigkeit von dem 
Intensitätsverhältniss der beiderseitigen Erregungen dem Web er’sehen 
Gesetze gehorcht, innnerhalb gewisser Grenzen ihre Gültigkeit be¬ 
halten, weil ja die Phasenverschiebung nach unserer Erklärung auch 
nichts anderes als eine Aenderung dieses Intensitätsverhältnisses zur 
Folge hat. Der Abstand des jeweiligen Verhältnisses Vi = ^ von 
dem Werthe 1 würde dabei der Reizintensität, die zugehörige Ab¬ 
weichung der Localisation von der Richtung »vorn« der Empfindungs¬ 
intensität entsprechen. Unsere Curve vermag natürlich an sich keinen 
Aufschluss über diese Beziehung zu geben. Doch ließen sich leicht 
mit Hülfe der bekannten logarithmischen Curve auf der Ordinaten- 
axe diejenigen Werthe von Ff bestimmen, welche den auf der Ab- 
scissenaxe zu markirenden gleich merklichen Localisationsverschiebungen 
entsprechen. Die Curve müsste etwa zufolge den Angaben von 
Lord Rayleigh und Anderen unsere Ordinatenaxe bei dem Werthe 
F,- == 1,01 schneiden, — übrigens ein Werth, welcher zeigt, dass 
unsere aus ganz anderen Ueberlegungen hervorgegangenen Curven, 
obwohl sie die Localisationswanderung auf äußerst geringe Aende- 
rungen des Werthes Vi gründen, sich doch darin durchaus im Rahmen 
der bisherigen Ermittelungen halten. — Für die weitere Ein¬ 
tragung jener, gleich merklichen Localisationsverschiebungen ent¬ 
sprechenden Werthe V( müssten wir die Größe der Constanten in 
der Curvenformel kennen. Bei geeigneter Wahl derselben kann die 
Eintheilung in ihren ersten Punkten vom Coordinatenanfang aus der¬ 
art ausfallen, dass die Zeitpunkte auf der Abscissenaxe in Fig. 5, 
welche dieser Eintheilung für eine unserer Curven entsprechen, nahezu 
gleiche Abstände haben; m. a. W. die logarithmische Curve kann 
unter Umständen in ihrem ersten Theile eine Gestalt annehmen, 
welche derjenigen unserer Curven außerordentlich ähnlich ist. 
Wenn es hier nun freilich auch noch allenthalben an genaueren 
Daten fehlt, so verdient doch hervorgehoben zu werden, dass eben 
jene Uebereinstimmung beider Curven eine weitere interessante Be¬ 
stätigung für unsere Auffassung einschließt. Nämlich die Locali-
	        
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