Volltext: Ueber binaurale Schwebungen (19)

Ueber binaurale Schwebungen. 
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Die Erregungsstärken an den Interferenzorten nun sind es erst, 
welche für die Empfindungsstärken maßgebend sind und welche, sei 
es unmittelbar, sei es mittelbar, etwa an einem Orte L in eine Be¬ 
ziehung zu einander treten, von welcher die specielïe Localisation 
ahhängt. 
Alles zusammen genommen behaupten wir also, dass die Locali¬ 
sation lediglich durch das Intensitätsverhältniss diotischer Erregungen 
bestimmt wird, und versuchen dementsprechend, den spontanen Locali- 
sationswechsel hei diotischen Schwebungen mit Hülfe einer doppelten, 
aber nicht synchronen Interferenz der beiderseitigen Beize zu erklären, 
aus welcher in der Periode der Schwebungen abwechselnd bald für 
die eine, bald für die andere der beiden die Localisation bestimmenden 
Erregungen die größere Intensität resultirt. 
Theorie der binauralen Schwebungen. 
Es bleibt uns nun noch übrig, zu untersuchen, ob das hier ent¬ 
worfene Bild auch wirklich in allen Theilen mit den oben beschrie¬ 
benen Versuchsergebnissen im Einklang steht. Wir sehen uns zu 
diesem Zwecke die beiden Interferenzvorgänge und ihr Verhältniss 
zu einander etwas genauer an. 
Was uns vor allem an den Interferenzvorgängen interessirt, ist 
die aus ihnen hervorgehende Schwingungsamplitude. Dem Quadrate 
derselben ist die Schwingungsenergie, und mit ihr jedenfalls auch 
unsere Erregungsstärke proportional zu setzen, und ebenso wird dann 
weiterhin die Localisation durch das Verhältniss jener Schwingungs¬ 
energien bestimmt werden. Für die wechselnde Amplitude der 
Schwingungsbewegung nun, welche aus der Interferenz zweier ein¬ 
facher Schwingungen von verschiedener Wellenlänge resultirt, gilt 
bekanntlich der folgende, auf die Stelle der Phasengleichheit im Ver¬ 
laufe des Interferenzvorganges bezogene Ausdruck: 
A = 1/a? + a,* + 2aai cos 2 7t [m — n) t (1) 
worin a und at die Amplituden, m und n die Schwingungsfrequenzen 
der beiden interferirenden Wellen, und t die Zeit bedeutet. A er¬ 
scheint mithin als eine Function der Zeit. Für die Intensität der 
Schwingungen gilt hiernach weiter die Formel. 
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