Volltext: Ueber binaurale Schwebungen (19)

578 
Paul Rostosky. 
Schwankungen haben wir demnach zwei gesonderte Interferenzen und 
mithin zwei Interferenzorte in Anspruch zu nehmen. 
Wir machen uns nach alledem folgendes Bild von den Vorgängen: 
Nachdem die beiden Reize zu den Gehörorganen gelangt sind, und 
zwar jeder nur zu dem seinem Zuleitungsrohre nächstliegenden, tritt 
für die weiter fortgepflanzten Schwingungen jedes Reizes insofern 
eine Gruppirung ein, als dieselben, sei es in Theilen neben einander, 
sei es als Ganzes nach einander, zwei Orte erreichen, wo sie je mit 
wechselseitig entsprechenden Bestandtheilen des anderen Reizes zur 
Interferenz gelangen. Die von der ersten Erregung des Gehör¬ 
organes bis zu dem Eintreffen in diesen beiden Interferenzorten von 
den Schwingungen durchlaufenen Wege müssen verschiedene aku¬ 
stische Länge haben. Wir verstehen darunter analog der optischen 
Länge den Quotienten ~ aus Schallweg und Fortpflanzungsgeschwin¬ 
digkeit. Bei gleicher akustischer Länge dieser Wege müssten die 
in den beiden Interferenzorten entstehenden Schwebungen synchron 
sein, was wir, wie schon angedeutet, mit Beziehung auf unsere Er¬ 
klärung nicht annehmen können. Uebrigens gestattet die geringere 
Schärfe der diotischen Schwebungen gegenüber den monotischen auch 
noch den Schluss, dass die zu den beiden Interferenzorten gelangenden 
Bestandtheile jedes Reizes verschiedene Intensität besitzen. Fig. 4, 
in welcher Rr und Rl den rechts bezw. links zugeleiteten Reiz, 
Or und Ot die beiden Gehörorgane, Jr und Jl den vorwiegend vom 
rechtsseitigen bezw. linksseitigen Reize beeinflussten Interferenzort 
und rr, ll die akustisch kürzeren, (rl),. (Ir) dagegen die akustisch 
längeren Wege bedeuten, möge rein schematisch unsere Vorstellung 
veranschaulichen, ohne über die besondere Lage der Interferenzorte 
irgend etwas anzudeuten. Die Frage, welchem der beiden Schemata 
der Vorzug zu geben sei, ist für uns zunächst belanglos. 
Pig. 4.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.