Volltext: Ueber die Objectivirung und Subjectivirung von Sinneseindrücken (19)

522 
Oswald Kiilpe. 
gerathen und sich ihnen mehr oder weniger anzugleichen. Mit der 
Zahl merklicher Reize wächst, wie ich oft beobachten konnte, 
auch im Allgemeinen die Zahl der angegebenen, beobach¬ 
teten subjectiven Phänomene. Diese ist somit nicht etwa dann 
am größten, wenn die Reize am schwächsten sind und daher am 
seltensten bemerkt werden. Hält man diesen Gesichtspunkt mit dem 
vorigen zusammen, so ergibt sich, dass die F-Fälle, insbesondere die 
Summe Of + Zws, bis zu einem in der Nähe der Schwelle liegenden 
Grenzwerthe zunehmen müssen. Nur auf diese Weise wird es auch 
erklärlich, dass, wie oben angeführt, oberhalb eines gewissen Inten- 
sitätswerthes überhaupt keine F bei denjenigen Vp mehr vorkamen, 
für die derselbe einen überschwelligen Reiz repräsentirte, und dass 
unterhalb der in den Tabellen mitgetheilten Intensitäten überhaupt 
keine Aussagen über irgend welche Erlebnisse optischer Art abge¬ 
geben wurden. 
In einer dritten Tabelle sind die Ergebnisse mit Rücksicht auf 
die angewandte Reizdauer geordnet zusammengestellt. Darin be¬ 
deutet S die Zahl der Sekunden, während deren der Reiz sichtbar 
war. Auch hier schien es wünschenswerth, um einige Zufälligkeiten 
auszugleichen, je zwei Zeiten miteinander zu verbinden. Außerdem 
aber mussten, um den Einfluss der Zeitdauer für sich ahschätzen zu 
können, gleiche Intensitäten zu Grunde gelegt werden. Darum sind 
in dieser Tabelle nur diejenigen Versuche von jeder Vp aufgenommen 
worden, welche dieselben Intensitäten bei den einzelnen Zeiten ent¬ 
halten haben. So erklärt sich die geringere Anzahl der hier aufge¬ 
führten Experimente. Auch schien es nicht nothwendig, auf die ein¬ 
zelnen Arten der F zurückzugehen, und so sind nur die Procente der 
Or und der F einander gegenübergestellt worden. 
Wer in Tabellen zu lesen versteht, wird auch in dieser unschwer 
dieselbe gesetzmäßige Beziehung zwischen den F und den Or wieder¬ 
finden, die wir bereits bei der Besprechung von Tabelle II aufgewiesen 
haben. Im Allgemeinen steigt auch hier — unabhängig von der 
Zeit — die relative Anzahl der F mit der der Or bis zu einem ge¬ 
wissen Grenzwerth. Da aber die Tabelle III lückenhafter ist, als 
jene, so tritt diese Gesetzmäßigkeit in ihr nicht so rein hervor. Die 
eine wesentliche Ausnahme, die durch ein Fragezeichen angedeutet 
ist, kam durch zwei abnorme Versuchsreihen zu stände, die gerade
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.