Die Dimensionen des Raumes.
Von
Â. Eirschmaun.
University of Toronto, Canada.
Einleitung: Uel>er Ausdehnung, Intensität und Messung.
Als die experimentelle Psychologie, die ihre gegenwärtige Be¬
deutung in erster Linie durch die Thätigkeit des Mannes erlangte,
zu dessen Ehrung auch die nachstehenden Betrachtungen einen be¬
scheidenen Beitrag liefern sollen, das Licht der Welt erblickte, da
wurde auch ihr von einer ungütigen Fee ein böses Geschenk mit in
die Wiege gegeben, nämlich das Problem oder das angebliche Problem
der Messbarkeit psychischer Größen. Und da man gewöhnt war —
aus Gründen, die einzusehen mir nie gelang -z^e Ausdehnung von
dem Bereich des Psychischen auszuschließen und dem letzteren allein
das Qualitative und das Intensive zuzuschieben, so stellte man die
Frage wie folgt: »Können intensive Größen gemessen werden?« Man
berief sich auf Kant, dem natürlich die nunmehr brennenden Fragen
nach der quantitativen Beziehung zwischen Psychischem und Physi¬
schem eben so fremd waren wie den Bittern des Mittelalters das rauch-
lose Pulver, der aber irgendwo einmal gesagt hat, dass die Psycho¬
logie — worunter er aber etwas ganz anderes verstand als wir heute
— niemals eine exacte Wissenschaft werden könne. Dabei aber
vergaß man, dass derselbe Kant an viel hervorragenderer Stelle
seines Systems als eine der wichtigsten Grundlagen der Erfahrung,
als eine — in seinem Schema nur lose mit der Kategorie der Qua¬
lität in Verbindung gebrachte — Anticipation jeder Wahrnehmung
das Axiom auf stellt: Alle Erscheinung hat eine intensive Größe, einen