lieber Vertheilung und Empfindlichkeit der Tastpunkte.
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Als mittlere Schwelle des Tastpunktes ergibt sich hieraus der
Werth von 2,16 g/mm.
Sind auch dieser wie die Einzelwerthe in Folge größerer Uebung
in der Beobachtung geringer und ist namentlich die Vertheilung
sicherlich eine exactere, so sieht man doch auch hier deutlich ein
Ueberwiegen der höheren Werthe mit üeberschreitung der beiden
Grenzwerthe.
Um eine weitere Controlle für die Zuverlässigkeit der vorstehenden
Angaben zu gewinnen, habe ich an Herrn Fontana die Tastempfind¬
lichkeit der Wadenhaut gemessen. Hier hat schon v. Frey einen
zweiten Versuch angestellt, indem er für 73 Punkte die Schwelle
bestimmte. Er erhielt einen mittleren Schwellenwerth von 1,44 g/mm1).
Je nach dem Ausfall dieser Prüfung konnte ich mit mehr oder weniger
Recht auf die Zuverlässigkeit der vorstehenden Angaben und aller
folgenden zählen.
Ich prüfte hier 30 Punkte und erhielt Angaben, die sich folgender-
maßen vertheilten:
Schwellen in g/mm
Absolute Zahl
Procent
0,4
1
3,3
0,75
4
13,3
1
12
40
1,5
1
3,3
2
9
30
2,5
1
3,3
3
2
30
6,7
Hier ergibt sich ein Mittelwerth von 1,45 g/mm, ein Resultat,
das mit demjenigen v. Frey’s in der auffallendsten Weise überein¬
stimmt. Wir sehen hier ferner nicht mehr das Ueberwiegen der
höheren Werthe, wie auch kein Uebersckreiten des oberen Grenz-
werthes. Dass auch in der Vertheilung der einzelnen Punkte zwischen
meinen und v. Frey’s Ergebnissen eine gute Uebereinstimmung be¬
steht, bezeugt die folgende Tabelle, die ich seiner Darstellung ent¬
nehme2).
1) A. a. O., S. 233.
2) A. a. 0.. S. 232.
Wundt, Philos. Studien. XIX.
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