Volltext: Ueber Vertheilung und Empfindlichkeit der Tastpunkte (19)

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Friedrich Kiesow. 
der Punkte bestimmt und die Dichte innerhalb der einzelnen Qua¬ 
dranten nicht berücksichtigt. Diese Gesammtzahl betrug 64, das 
arithmetische Mittel pro qcm somit 16. Ich habe auch diese Werthe 
hier nochmals aufgeführt, da ein Vergleich derselben mit den in 
der Tabelle angegebenen einen weiteren Beweis für die Sicherheit 
der v. Frey’sehen Methode abgehen dürfte. 
Diese Stelle gehört bereits zu den behaarten Hautpartien. Um 
zu erfahren, ob neben den Haarpunkten noch Tastpunkte vorhanden 
seien, denen kein Haar entspricht, reine Tastpunkte, wie ich sie 
nennen möchte, habe ich mit einem Freunde zusammen an drei auf¬ 
einander folgenden Tagen diese Stelle bei natürlichem und künst¬ 
lichem Licht mit scharfen Lupen genau untersucht. Wir konnten 
schließlich feststellen, dass von den 64 der letzterwähnten Punkte 
an 7 kein Haar nachweisbar war. Ich habe mich aber bald über¬ 
zeugt, dass derartige Bestimmungen mit Fehlerquellen behaftet sein 
können, zumal, wenn sie an Personen vorgenommen werden, bei 
denen, wie bei mir selbst, die kleinen Körperhaare durchweg von 
mehr blonder Farbe sind. Es ist dann immer die Möglichkeit ge¬ 
geben, dass ein Haar wegen seiner Kleinheit und der mit dem 
Grunde fast identischen Farbe übersehen wird, oder dass ein solches 
ausgefallen und das Ersatzhaar noch nicht hinreichend sichtbar 
ist u. s. w. Es bleiben daher über die absolute Richtigkeit solcher 
Ergebnisse leicht Zweifel bestehen, wie Blix dies schon hervorge¬ 
hoben hat. Die Thatsache an sich aber dürfte bestehen, zumal sie 
von der anatomischen Forschung bestätigt wird, so beschränkt auch 
diese Angaben im Einzelnen noch sein mögen. So haben Merkel für 
die Unterschenkelhaut und Krause für die Beugeseite der Vorderarme 
bereits darauf hingewieson. Letzterer1) fand hier auf einerGesammtfläche 
von 330 qmm im Mittel ein Meißner’sches Körperchen auf 35 qmm. 
Es bleibt sich hierbei zunächst gleich und kommt für unseren Zweck 
vorerst nicht in Betracht, ob es sich hier wirklich um Körperchen im Sinne 
Meißner’s, oder um verkleinerte Formen, ob um Uebergangsformen 
mit Annäherung an die Krause’schen Körperchen oder ob es sich 
schließlich um noch andere Gebilde handelt. Alle diese Fragen be¬ 
dürfen noch weiterer Forschungen, und wo sie zum Theil beantwortet 
1) Oit. nach A. Ko elliker, Hdb.d. Gewebelehre d. Menschen, 6.Aufl. I. S.183f.
	        
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